Naturstrom AG: Koalitionäre schreiben Energiewende ab

Die Naturstrom AG (Düsseldorf) kritisiert die Aussagen im Koalitionsvertrag zur Energiepolitik. „Der Koalitionsvertrag ist ein Dokument energiepolitischer Mutlosigkeit: Klein halten, deckeln, kürzen – viel mehr ist den Parteien zum Zukunftsprojekt Energiewende nicht eingefallen“, sagt Dr. Thomas E. Banning, Vorstandsvorsitzender der Naturstrom AG.

Symptomatisch dafür sei der geplante Ausbaukorridor, mit dem die Koalitionäre das weitere Wachstum der Erneuerbaren nun erstmals technologieübergreifend abwürgen wollten, so Banning.

Ziel von Union und SPD bleibt hinter „Nationalem Aktionsplan“ von 2010 zurück
Mit einem Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung von 40 – 45 Prozent bis 2025 hätten sich Union und SPD auf ein wenig ehrgeiziges Ziel verständigt, das gemessen an der jährlich notwenigen Steigerung noch hinter dem „Nationalen Aktionsplan“ der Schwarz-gelben Koalition von 2010 zurückbleibt.

„Während die Koalitionsparteien versuchen, die konventionellen Energieerzeuger durch Veränderungen am Marktdesign zu entlasten, verschenken sie die Chance, in den nächsten Jahren Weichenstellungen für eine zukunftsfähige Energieversorgung vorzunehmen. Die dringend benötigte Markt- und Systemintegration der Erneuerbaren taucht als Schlagwort ebenso im Koalitionsvertrag auf wie die Einbindung der Bürger“, so Banning weiter.

Banning: Koalition dreht das Rad zurück
In der Sache werde das Rad jedoch zurückgedreht. Die Rahmenbedingungen für Konzerne sollen verbessert werden, unter anderem durch eine verbindliche Direktvermarktung des EEG-Stroms neuer Anlagen, die Verlängerung der Phase erhöhter Vergütungen für Offshore-Windenergie und die geplante zukünftige Ausschreibung neuer regenerativer Erzeugungskapazitäten. Die für Bürgerenergiegesellschaften, Stadtwerke und Ökostromanbieter wichtige Möglichkeit einer Direktbelieferung von Strom aus deutschen EEG-Anlagen an Endkunden soll dagegen ersatzlos gestrichen werden.
Banning: „Es ist völlig unverständlich, warum Stromkunden keinen Ökostrom aus Deutschland beziehen können sollen und dieser stattdessen zu Niedrigstpreisen am Kurzfristmarkt der Börse verkauft werden muss, wodurch die EEG-Umlage weiter in die Höhe getrieben wird.“

29.11.2013 | Quelle: NATURSTROM AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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