16.000 bei Energiewende-Demonstration im Berliner Regierungsviertel: Sonne und Wind statt Fracking, Kohle und Atom
Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD nutze nicht die riesige Chance, mit der Energiewende beim Klimaschutz ernst zu machen, Atomkraft abzuschalten, den Stromkonzernen den Stecker zu ziehen und für eine Energieversorgung in Bürgerhand zu sorgen.
Energiewende gegen die große Koalition und die alten Stromkonzerne verteidigen
Die 16.000 Demonstranten starteten am Berliner Hauptbahnhof und umzingelten das Kanzleramt. Gleichzeitig ließen Teilnehmer zig Drachen vor dem Reichstag steigen, die vor einer Woche landauf landab mit Energiewende-Forderungen bemalt wurden.
Aufgerufen zu der Energiewende-Demo hatten zusammen mehr als 60 Organisationen und Gruppen unter anderem die Anti-Atom-Organisation, das Kampagnennetzwerk Campact, die NaturFreunde Deutschland, Attac und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz.
„Auftakt für weitaus größere Proteste“
"Trotz kurzer Vorbereitungszeit und trotz Novemberwetter sind heute Tausende auf die Straße gegangen, um die Energiewende gegen die große Koalition und die alten Stromkonzerne zu verteidigen“, sagte Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation.
„Die Empörung über die geplante Energiepolitik ist groß. Alle Umfragen zeigen: Die Bevölkerung will deutlich schneller raus aus der Atomkraft und nicht länger auf Kohle setzen. Gehen Union und SPD einen anderen Weg, dann wird der heutige Tag der Auftakt für weitaus größere Proteste sein."
„Nach der Photovoltaik geht es jetzt der Windkraft an den Kragen“
Christoph Bautz, Geschäftsführer des Kampagnennetzwerks Campact, ergänzt zu den Hintergründen der Demonstration: "Schwarz-Rot plant einen Frontalangriff auf die Energiewende und will mit einem Ausbaudeckel die Erneuerbaren ausbremsen. Nach der Photovoltaik geht es jetzt der Windkraft an den Kragen – und damit ausgerechnet der kostengünstigsten Stütze der Energiewende. Stattdessen setzt Schwarz-Rot auf Kohlekraft und will mit neuen Subventionen verhindern, dass alte Kohlemeiler endlich eingemottet werden. Der Klientelpolitik für RWE, Eon und Vattenfall stellen sich viele Bürger in den Weg. Zu Tausenden gehen wir für eine konsequente Energiewende und einen raschen Ausstieg aus der Kohlekraft auf die Straße."
„Kämpfe um eine demokratische ökologische und soziale Energieversorgung in der Mitte der Gesellschaft angekommen“
Jens-Martin Rode von der AG Energie, Klima Umwelt des globalisierungskritischen Netzwerkes Attac erklärte: "Diese Demonstration macht deutlich: Es gibt in unserem Land eine starke und vielschichtige Zivilgesellschaft, die sich einem Ausbremsen der Energiewende entgegenstellt. Dabei zeigt sich, dass die gesellschaftlichen Kämpfe um eine demokratische ökologische und soziale Energieversorgung in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind und von einem breiten Spektrum getragen werden."
„Der Krieg des fossilen Zeitalters gegen die Menschheit geht weiter“
Michael Müller, Bundesvorsitzender NaturFreunde Deutschlands, sagte: "Seit 1982 kämpfen die Umweltverbände für eine Energiewende. Bis heute kam sie nicht zustande, noch keine Regierung hatte ein Konzept, das Energiesparen, Effizienzrevolution und erneuerbare Energien zusammenbringt. Jetzt wurde erneut die Handbremse gezogen. Der Krieg des fossilen Zeitalters gegen die Menschheit geht weiter."
02.12.2013 | Quelle: Campact e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH