Energy Watch Group: IEA prognostiziert hohe Kosten für fossile Energien; Erneuerbare sind nicht Grund für gestiegene Preise

Laut Energy Watch Group (Berlin) bestätigt der von der Internationalen Energie-Agentur (IEA) vorgestellte World Energy Outlook 2013, dass die Energieversorgung künftig wesentlich teurer wird und dass deshalb Investitionen in erneuerbare Energien an Bedeutung zunehmen werden.

„Die IEA räumt auf mit der weit verbreiteten irrigen Meinung der angeblich hoch subventionierten erneuerbaren Energien“, betont Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group.

IEA prognostiziert steigende Ölförderung zu hohen Kosten
Die IEA erwartet bis 2035 zwar eine Steigerung der Erdölförderung, warnt aber davor, dass es keine neue Ära des Ölüberflusses geben werde. Außerdem relativierte die IEA ihre Prognose: Damit Brasilien zu einem wichtigen Ölexporteur werde, müsste weit mehr Geld investiert werden als bisher in Russland oder im Mittleren Osten. Die Investitionen der großen westlichen Ölfirmen hätten sich in den letzten zehn Jahren verfünffacht, dennoch sei deren Förderung um etwa 20% gefallen, so die Energy Watch Group. Würden die Preise stagnieren, würden auch Investitionen und Ölförderung sinken.

Zentrales IEA-Szenario führt zu 3,6 Grad Klima-Erwärmung
Das zentrale Szenario der IEA, das die Auswirkungen verschiedener von den Regierungen bereits angekündigten Klimaschutzmaßnahmen bereits berücksichtigt, impliziere noch immer eine durchschnittliche globale Temperaturerhöhung von 3,6 Grad Celsius, unterstreicht die Energy Watch Group.
„In der Frage, wie sich die Verfügbarkeit der fossilen Rohstoffe in den nächsten Jahrzehnten entwickeln wird, beschwichtigt die IEA weiterhin. Dabei kann man bei entsprechender Analyse selbst an den von der IEA vorgelegten Zahlen erkennen, dass die globale Förderung insbesondere beim Erdöl am Anschlag ist und in den kommenden Jahren die steigende Nachfragewünsche nicht mehr erfüllen kann“, kommentiert Fell.

Fell: Teure Brennstoffe sind „versteckte Ursache der Euro-Krise“
„Die jährlich weltweit rasant steigenden Subventionen für fossile Energien entpuppen sich immer mehr als eine Hauptursache für Staatsverschuldungen und als größtes Hemmnis gegen wirksamen Klimaschutz“, sagt Fell. Weitere Wirtschaftskrisen würden sich abzeichnen. „Die EU-27 kann schon heute die etwa 500 Milliarden Euro schwere Importrechnung für fossile Rohstoffimporte nicht mehr bezahlen und hat deshalb ein Außenhandelsdefizit von ca. 200 Mrd. Euro – die versteckte Ursache hinter der Euro-Krise.“

Energy Watch Group glaubt nicht an großen Wirtschaftsvorteil der USA durch niedrige Energiepreise
Die Energy Watch Group bezweifelt die Einschätzung der IEA, dass die USA durch niedrige Energiepreise einen größeren ökonomischen Vorteil hinsichtlich externer Investitionen und Exporterlösen generieren könnten.
„Die von der IEA berechneten Zahlen basieren einzig auf den unbelegten Annahmen, dass sich das Bruttoinlandsprodukt in den einzelnen Regionen entsprechend unterschiedlich entwickeln werde. Das sind reine Spekulationen, die einer seriösen Berechnungsgrundlage entbehren“, erklärt Dr. Werner Zittel, Vorstand der Ludwig-Bölkow-Stiftung und Vorsitzender der Energy Watch Group. „Es ist überraschend, dass die IEA die regionalen Unterschiede der Energiepreise in den Vordergrund rückt.“
Die deutsche Zusammenfassung des World Energy Outlook 2013 steht zum Download bereit unter www.iea.org

03.12.2013 | Quelle: Energy Watch Group | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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