Gewinner des Europäischen Solarpreises 2013 in Berlin ausgezeichnet; Preisträger aus ganz Europa setzen sich in bemerkenswerter Weise für die erneuerbaren Energien ein
Der Europäische Solarpreis 2013 ging nach Dänemark, Deutschland, Frankreich, Spanien, Großbritannien, Bulgarien, in die Türkei und die Schweiz.
„Gerade heute, wo viele sogar in diesem Lande das Rad des Fortschritts zurückdrehen wollen, ist das Wissen um die große, unaufhaltbare Wende zur erneuerbaren Zeit essentiell“, bekräftigte Prof. Peter Droege, Präsident von EUROSOLAR, in seinem Grußwort.
„Die lange Liste der Preisträger der vergangenen Jahre, die Vielzahl der jährlichen Bewerbungen und deren hohe Qualität sprechen dabei für sich. Die positiven Reaktionen in den Medien und in der Öffentlichkeit bestärken uns in der Auffassung, auch in Zukunft herausragende Projekte und mutige Initiativen öffentlich zu würdigen, um das unerschöpfliche Potential Erneuerbarer Energien zu verdeutlichen. Und indem wir heute zum 20. Mal die Verleihung des Europäischen Solarpreises feiern, gedenken wir auch an den EUROSOLAR-Gründer Hermann Scheer, der die Preisverleihung damals initiiert hat.“
Irm Scheer-Pontenagel, Geschäftsführerin EUROSOLAR, betonte: „Diese tragfähigen Beispiele aus der dezentralen Anwendung erneuerbarer Energien werden politische Entscheidungsträger von der Möglich- und Notwendigkeit der Energiewende überzeugen.“
Prof. Dr. Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin) moderierte die Veranstaltung und stellte in ihrer Laudatio auf die Preisträger heraus: „Auch in diesem Jahr gibt es herausragende Preisträger aus ganz Europa, die sich in bemerkenswerter Weise für die erneuerbaren Energien einsetzen. Gratulation an die Preisträger für ihr großartiges Engagement.“
Windkraftanlagen in Dänemark
In der Kategorie „Städte/Gemeinden, Landkreise und Stadtwerke“ ging der Europäische Solarpreis in diesem Jahr nach Dänemark an die Gemeinde Hvide Sande in Jütland. In Hvide Sande wurde durch eine vorbildliche und gemeinnützige Finanzierung die Realisierung von Windkraftanlagen ermöglicht. Damit beweist die Gemeinde beispielhaft, welche entscheidende Rolle eine aktive und substanzielle Einbindung der Anwohner auf die Zustimmung zu konkreten Projekten hat.
Energiebunker und Plusenergie- Mehrfamilienhaus
In der Kategorie „Architektur, Bauen und Stadtplanung“ wurde die HHS Planer + Architekten AG aus Kassel für den „Energiebunker Wilhelmsburg“ ausgezeichnet. Die gelungene und eindrucksvolle Konversion eines Kriegsmahnmals zu einem Symbol der Energiewende konnte die Jury überzeugen.
In derselben Kategorie wurde auch die Viridén + Partner AG aus der Schweiz für ihre zukunftsweisende Sanierung eines Mehrfamilienhauses im schweizerischen Romanshorn ausgezeichnet. Das innovative Energiekonzept führte zum ersten sanierten Mehrfamilienhaus der Schweiz, das mehr Energie produziert als es verbraucht.
Stromversorgung aus vielen kleinen und mittleren EEG-fähigen Kraftwerken
Als Preisträger in der Kategorie „Industrielle, kommerzielle oder landwirtschaftliche Betriebe/Unternehmen“ wurde die NATURSTROM AG aus Düsseldorf für ihr beispielhaftes Engagement bei der Systemintegration erneuerbarer Energien in Deutschland gewürdigt. Die bedarfsgerechte Versorgung ihrer Kunden aus vielen kleinen und mittleren EEG-fähigen Kraftwerken beweist, dass eine Energiewirtschaft auf Basis regenerativer Energien längst möglich ist, und trägt damit zur Akzeptanz der dezentralen Energiewende in der Bevölkerung bei.
Photovoltaik zur Feldbewässerung
In der gleichen Kategorie wurde die Karaman Bewässerungs-Genossenschaft aus der Türkei für die Umsetzung eines Pilotprojekts, in dem die Feldbewässerung der landwirtschaftlich geprägten Region auf die Nutzung der Sonnenenergie umgestellt wurde, ausgezeichnet. Die genossenschaftlich verwirklichte PV-Anlage versorgt sowohl die für die Landwirtschaft notwendigen Wasserpumpen als auch die ansässigen Menschen mit Strom und wird in der Region Schule machen.
Französische Energie-Genossenschaft mit über 16.000 Kunden
In der Kategorie „Lokale oder regionale Vereine/Gemeinschaften“ wurde die französische Genossenschaft Enercoop zum Preisträger des Europäischen Solarpreises 2013 gekürt. Der mutige und engagierte Aufbau einer Energiegenossenschaft in einem bislang weitgehend monopolisierten Strommarkt hat schon über 16.000 Kunden überzeugt und konnte durch seine ökologische und demokratische Ausrichtung in der von Atomstrom geprägten Energielandschaft Frankreichs Fuß fassen.
Mit Photovoltaik betriebenes Boot reist 60.000 km
Für ihre weltweite Medienpräsenz mit überwältigender Resonanz wurde die 585-tägige Weltumrundung der „MS Tûranor PlanetSolar“ ausgezeichnet. Das weltgrößte nur durch Photovoltaik betriebene Boot hat auf seiner 60.000 km langen Reise eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit und Verlässlichkeit erneuerbarer Energien bewiesen und diese Botschaft buchstäblich um die ganze Welt verbreitet.
Energieautarkes Solar-Hauses „LOW3“
Für ihr Engagement im Bereich „Bildung und Ausbildung“ wurde die Universität Politécnica de Catalunya Barcelona Tech (UPC) mit dem Europäischen Solarpreis 2013 geehrt. Das Team um Torsten Masseck hat mit der Entwicklung und Erforschung des energieautarken Solarhauses „LOW3“ ein ganzheitliches Wohnkonzept entwickelt und dabei große Potentiale für ein praxisnahes und gemeinschaftliches Lernen und Forschen erschlossen.
Entwicklungshilfe mit Solar-Lampen
In der Kategorie „Eine-Welt-Zusammenarbeit“ wurde die Hilfsorganisation SolarAid aus Großbritannien für ihr Engagement bei der flächendeckenden Substitution schädlicher Kerosin-Lampen in Afrika ausgezeichnet. Durch den nachhaltigen Aufbau eines funktionierenden Marktes für solar betriebene Lampen hat SolarAid bereits das Leben von mehr als 3 Millionen Menschen positiv beeinflusst und deren Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert.
Der „Sonderpreis für persönliches Engagement“ wurde in diesem Jahr an Venelin Georgiev Pavlov aus Bulgarien für sein engagiertes und wegweisendes Lebenswerk verliehen. Mit seinem technischen Wissen vom bahnbrechenden Potential erneuerbarer Energien hat er sehr früh die Lehre und Forschung in Bulgarien beeinflusst, begründete 1994 die bulgarische Sektion von EUROSOLAR und konnte durch sein jahrzehntelanges Wirken viele Menschen in Bulgarien und Südosteuropa inspirieren.
Weitere Informationen sowie Fotos von der Preisverleihung erhalten Sie in Kürze unter www.eurosolar.org
04.12.2013 | Quelle: EUROSOLAR e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH