SolarWorld Americas beantragt Antidumping-Untersuchung von Photovoltaik-Importen aus China und Taiwan

Die SolarWorld Industries Americas Inc. (Hillsboro, Oregon, USA) hat am 31.12.2013 bei den US-Behörden eine Antidumping-Untersuchung von Photovoltaik-Importen aus China und Taiwan beantragt. Damit will das Unternehmen eine Lücke in den bisherigen Vorgaben für chinesische Photovoltaik-Module schließen, die aus Solarzellen aus anderen Ländern bestehen.

Die internationale Handelskommission und das Handelsministerium der USA hatten im November Antidumping- und Schutzzölle auf chinesische Photovoltaik-Produkte eingeführt. Sie liegen zwischen 24 % und 255 %, gelten aber nur für chinesische Solarzellen und Module aus diesen Solarzellen. Daher konnten chinesische PV-Hersteller die Zellproduktion für Solarmodule für den US-Markt bisher auslagern.
“Wir legen unseren Regulierungsbehörden die Fakten vor, um zu verhindern, dass China eine weitere Produktionsbranche beschädigt und damit Arbeitsplätze gefährdet”, sagte der Präsident von SolarWorld Industries America, Mukesh Dulani.
„China hat offensichtlich erkannt, wie wichtig die Solar-Produktion für die künftige wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit ist. Aber wir auch. Deshalb bitten wir die Behörden erneut, die Fakten zu prüfen und die Gesetze anzuwenden, die einen fairen Handel, stabilen Wettbewerb und langfristig niedrigere Preise ermöglichen. Wenn der Wettbewerb wieder fair ist, kann die US-Industrie auch wieder wachsen.“

Taiwan erstmals in Handelsstreit einbezogen
Bemerkenswert ist, dass nun auch Taiwan in den Handelsstreit einbezogen wird. Das Land ist ein wichtiger Solarzellen-Produzent und profitiert von den Exporten nach China.
Aber auch andere Länder exportieren mehr, seit die USA Schutzzölle auf chinesische Photovoltaik-Produkte erheben. Dazu gehören Malaysia, die Philippinen und Vietnam. Teilweise stammen die Produkte von US-Unternehmen, die sie in diesen Ländern herstellen.

Solar-Branchenverband ruft zum Dialog auf
SolarWorld wird nach eigenen Angaben von der Handelsgruppe „Coalition for American Solar Manufacturing“ unterstützt. Sie hat 241 Mitgliedsorganisationen, die 18.350 US-Amerikanern einen Arbeitsplatz bieten.
Nicht alle Sektoren der US-Solarbranche unterstützen die Handelsgruppe jedoch. Der US-Solarbranchenverband SEIA (Washington D.C.) sprach sich gegen den Handelsstreit aus.
„Wir sind gegen die Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China“, sagte der SEIA-Präsident und Geschäftsführer Rhone Resch. „Noch mehr Rechtsstreitigkeiten sind der falsche Ansatz.“
„Sie alleine können nicht die komplexen Wettbewerbsprobleme zwischen US-amerikanischen und chinesischen Solarunternehmen lösen. Es ist Zeit, den Konflikt beizulegen und zu verhandeln.“

US-Anteil am Photovoltaik-Weltmarkt steigt
SolarWorld wirft China schon seit 2011 unfaire Handelspraktiken und unrechtmäßige Subventionen vor. Damals entfielen weniger als 7 % des globalen Photovoltaik-Marktes auf die USA. Inzwischen sind die Vereinigten Staaten der drittgrößte PV-Markt nach China und Japan (rund 11 % des Weltmarktes 2013). Das Land erreicht 2014 voraussichtlich einen Anteil von 14 % (6 GW).

03.01.2014 | Quelle: SolarWorld, SEIA; Bild: Trina Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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