EnergyTrend: USA könnten im Photovoltaik-Handelsstreit gegen taiwanesische Solarzellen-Hersteller vorgehen

Die Abteilung EnergyTrend von TrendForce (Taipeh, Taiwan) warnt, dass US-Handelsbehörden gegen Solarzellen-Hersteller aus Taiwan vorgehen könnten, wenn die Antidumping-Untersuchung fortgesetzt wird.

Das US-Handelsministerium will am 22.01.2014 bekannt geben, ob es die Untersuchung weiterführt. EnergyTrend sagt, die taiwanesischen Regierungsbehörden und Photovoltaik-Industrie sollten für den Streitfall jetzt schon Daten sammeln.
“Obwohl die Regierung Taiwans keine Photovoltaik-Förderpläne hat (zum Beispiel finanzielle Unterstützung, Steueranreize oder Exportvergünstigungen) und der durchschnittliche Preis für taiwanesische Solarzellen zwischen 0,39 und 0,41 US-Dollar je Watt lag (0,29–0,30 Euro), machten die taiwanesischen Solarzellen-Hersteller aufgrund steigender Preise im dritten Quartal 2013 keine Verluste“, sagte Arthur Hsu von EnergyTrend.
„Frühere Erfahrungen, beispielsweise in der Stahl- und Textilindustrie, haben jedoch gezeigt, dass das Kriterium für Produktdumping davon abhängt, ob der Verkaufspreis der Hersteller unter ihren Kosten liegt. Grundsätzlich erfüllen die Handelspraktiken der taiwanesischen Hersteller dieses Kriterium nach der Definition der USA.“

Frühere Handelsuntersuchung wird möglicherweise fortgesetzt
Die mögliche Antidumping-Untersuchung der USA ist eine Fortsetzung früherer Handelsgesetze, die Strafzölle auf Solarzellen, aber nicht auf Photovoltaik-Module festlegen. Sie ermöglichten chinesischen Solarmodul-Herstellern, ihre Module für den US-Markt aus taiwanesischen Solarzellen zu fertigen und damit die Zölle zu umgehen.
Taiwan exportiert die meisten Solarzellen (45 %) nach China, 13 % nach Japan und 11 % nach Deutschland. Das überrascht kaum, da in China weltweit die meisten Solarmodule hergestellt werden.

Kurzfristige Marktaussichten sind gut
Aufgrund der Untersuchungen sei der Spotmarkt ungewiss, so EnergyTrend. Die allgemeinen Marktbedingungen sehen die Experten jedoch positiv. Die Preise entlang der Photovoltaik-Wertschöpfungskette stiegen in den letzten Monaten, und das werde auch im Januar so weitergehen.
Die Preise für chinesisches Polysilizium liegen derzeit bei rund 23,60 USD (17,40 Euro) je Kilogramm, multikristalline Wafer kosten 0,98 USD (0,72 Euro) pro Stück, monokristalline 1,16 USD (0,86 Euro).
Solarzellen kosten momentan ungefähr 0,39 USD (0,29 Euro) je Watt, PV-Module 0,66 USD (0,49 Euro) pro Watt. Wegen der Handelsuntersuchung könnten die Preise kurzfristig schwanken, so EnergyTrend.

22.01.2014 | Quelle: EnergyTrend; Bild: Arise Technologies | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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