Photovoltaik in der Raumfahrt: Silizium-Solarzellen versorgen ESA-Raumsonde Rosetta nach langer Pause wieder mit Solarstrom

Zehn Jahre ist die ESA-Raumsonde Rosetta bereits unterwegs. Nun erreicht sie ihr Ziel, den Kometen 67 P/ Churyumov-Gerasimenko. Nach 31 Monaten in einer Art Winterschlaf versorgen die Solarzellen der Sonde jetzt wieder alle Systeme mit Energie.

Die Siliziumzellen mit insgesamt 440 Watt stammen von der AZUR SPACE Solar Power GmbH (Heilbronn).

64 Quadratmeter Solarpanele liefern 440 Watt
Der Weg, dreimal an der Erde und einmal am Mars vorbei, verlieh Rosetta Schwung für die lange Reise bis jenseits der Jupiterbahn. In einer Entfernung von 800 Millionen Kilometern zur Sonne würden die Solarzellen jedoch nicht ausreichend Strom für alle Systeme erzeugen.
Deshalb wurde die Sonde für die Reise in einen Ruhemodus versetzt. Bevor Rosetta nun jedoch in eine Umlaufbahn um den Zielkometen einschwenken und erste Messungen durchführen kann, mussten die Systeme wieder zum Leben erweckt werden.

Die beiden 14 Meter langen Solarpanele an den Seitenwänden haben im ausgeklappten Zustand eine Spannweite von 32 Metern. Insgesamt 64 Quadratmeter Solarzellen bringen die notwendige Leistung von 440 Watt.

Solarzellen für Extrembedingungen
AZUR SPACE begann Anfang der 1990er-Jahre mit der Entwicklung dieser Solarzellen. Ausgangspunkt war das ESA-Programm LILT (Low Intensity, Low Temperature) zur Entwicklung von Solarzellen für niedrige Temperaturen (-130° C)  und niedrige Solareinstrahlung (1/20 der maximalen Intensität auf der Erde).
Ende der 1990er Jahre war die Entwicklung abgeschlossen. Der neue Solarzellentyp wurde in einem aufwändigen Verfahren für den Einsatz in dieser Mission getestet und qualifiziert. Die Rosetta-Mission belege eindrücklich die Langlebigkeit der Produkte, betont Azur Space.

25.01.2014 | Quelle: AZUR SPACE Solar Power GmbH; Foto: ESA–A. Van der Geest | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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