Solarstrom-Direktvermarktung: Grünstromwerk zeigt, wie die Erneuerbaren aus der Abhängigkeit von EEG-Subventionen geführt werden können

Die Leitthemen der EEG-Reform seien richtig gesetzt, erklärt die Grünstromwerk GmbH (GSW, Hamburg) in einer Pressemitteilung. Die Energiekosten für Verbraucher müssten gesenkt und die Versorgungssicherheit gewährleistet werden.

Die erneuerbaren Energien müssten sukzessive aus der Abhängigkeit staatlicher Subventionen geführt werden, aber anders als in der EEG-Reform geplant. Eine Vereinfachung des EEG sei ebenso notwendig wie eine stärkere Forcierung der Direktvermarktung. Modelle dazu gebe es längst.

Erster solarer Regionalstromtarif Deutschlands
Wie ein Solarstrom-Direktvermarktungsmodell mit Endverbrauchern außerhalb der EEG-Förderung funktioniert, mache die Grünstromwerk GmbH mit Regionaltarifen vor: In Thüringen wurde der erste solare Regionaltarif mit der Energiegenossenschaft Rittersdorf eG entwickelt. Mit diesem Tarif können Ökostromkunden erstmals den in ihrer Region produzierten Solarstrom beziehen und so den dezentralen Ausbau der erneuerbaren Energien direkt fördern, erklärt das Unternehmen. Im Rahmen des Regionaltarifes kaufe Grünstromwerk den Solarstrom zu Konditionen über dem EEG-Einspeisetarif und ermögliche der Genossenschaft den wirtschaftlichen Betrieb neuer Anlagen.

Grünstromwerk-Gründer Meyer: Modell Gabriel übersieht dezentrale Marktrealitäten
„Der Weg zum Ziel macht den Unterschied. Sigmar Gabriel übersieht bereits existierende Lösungen für eine Neugestaltung des EEG. Insbesondere der dezentrale Energiewendemarkt in Kommunen und Städten, der mit mehr als 10 Milliarden Euro einen Großteil der Energiewende-Wertschöpfung generiert, wird im EEG 2.0 kaum berücksichtigt und durch einige Regelungen sogar massiv geschädigt“, sagt Tim Meyer, Geschäftsführer und Gründungsgesellschafter Grünstromwerk GmbH.

Mit Regionaltarifen und Vor-Ort-Vermarktung zeige Grünstromwerk bereits heute, wie die dezentrale Energiewende auf den Weg zur Unabhängigkeit vom EEG gebracht werden kann.

Tim Meyer: Neue Photovoltaik-Anlagen werden dort geplant, wo sie auch gebraucht werden
„Die Vorteile einer dezentralen Energieversorgung liegen auf der Hand: Neue Anlagen werden dort geplant und initiiert, wo sie auch gebraucht werden. Ein bunter Strauß von Technologien und dezentralen Anlagen gewährleistet Versorgungssicherheit und spart Kosten beim Netzausbau. Die Wertschöpfung aus der Energieerzeugung bleibt in den Regionen. Kommune, Gemeinden und mittelständische Unternehmen profitieren davon. Die Energiewende mit ihren Hunderttausenden Akteuren ist bereits heute breit aufgestellt“, erklärt Meyer.

Von Photovoltaik-Ausschreibungen profitieren in erster Linie große Konzerne
Von der geplanten Ausschreibungspflicht für neue Erzeugungsanlagen profitiere jedoch in erster Linie die zentrale Energieerzeugung durch große Konzerne mit den entsprechenden Strukturen und Finanzkraft. Die Pflicht zur Direktvermarktung im Großhandel wirke gerade für kleinere und dezentrale Erzeugungsanlagen wie eine zusätzliche Minderung der Einspeisevergütung, bisherige Geschäftsmodelle würden unrentabel. Die daraus resultierende abnehmende Investitionssicherheit treibe die Kosten der Finanzierung in die Höhe. So würden vor allem kleinere Investoren mit niedrigen Renditeerwartungen, aber umso mehr Überzeugung, aus dem Markt gedrängt.

03.02.2014 | Quelle: Grünstromwerk GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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