RAL Solar: Photovoltaik braucht Qualitätswettbewerb statt Preiskrieg!

Die jüngsten Zahlen der Bundesnetzagentur belegen, dass  in Deutschland 2013 nicht einmal halb so viele Photovoltaik-Anlagen installiert wurden wie 2012. Angesichts der Pläne der Bundesregierung sieht es aus, als würde sich die Situation für die Solar-Branche 2014 weiter zuspitzen.

Doch ein Preiskrieg auf Kosten der Qualität könnte die Photovoltaik noch weiter in Misskredit bringen, warnt die RAL Gütegemeinschaft Solarenergieanlagen e.V. (RAL Solar, Karlsruhe). Stattdessen sollten Kunden und Photovoltaik-Installateure die Situation gemeinsam nutzen.

Solarstrom-Erträge rücken wieder in den Vordergrund
Wo das schnelle Investment weniger lockt, hätten Nachhaltigkeit und dauerhafte Qualität wieder eine Chance. Die geänderten Rahmenbedingungen wirkten sich auch auf den Kundenkreis und die Kaufmotive aus. Anstelle von großen Freiflächen-Anlagen seien kleine Solarstromanlagen für Betriebe oder Eigenheim gefragt, statt der Rendite rückten die Solarstrom-Erträge wieder in den Vordergrund.
„Viele Photovoltaik-Kunden suchen vor allem die Unabhängigkeit vom Energieversorger. Sie wollen sich nicht auf die wechselhafte Politik verlassen, sondern ihre eigene Energiewende voranbringen", erklärt Dr. Jan Kai Dobelmann, Geschäftsführender Vorstand der RAL Gütegemeinschaft Solarenergieanlagen e.V. (RAL Solar).
Damit das gelingt und die Photovoltaik-Anlage wirklich einen deutlichen Beitrag zur eigenen Stromversorgung leistet, sei eine funktionierende PV-Anlage mit einer sorgfältigen Planung und Installation umso wichtiger.

Preiskampf schadet nicht nur der Energiewende, sondern gefährdet auch Betriebe
„Gerade wenn ein Markt schrumpft ist die Gefahr groß, dass sich die Anbieter zu einem reinen Preiskampf verleiten lassen. Kunden mit einer Selbstversorgung im Auge wollen aber Verlässlichkeit", warnt Dr. Dobelmann. Doch Billig-Anbieter schadeten nicht nur der Energiewende, sondern gefährdeten auch ihren eigenen Betrieb. Wer bei der Planung oder Installation nicht sorgfältig arbeite, hafte für die Schäden, die durchaus in die Zehntausende gehen können. Dass ein Kunde vor Gericht ziehe, sei heute keine Ausnahme mehr.

Laien können Qualität einer Solarstromanlage nur schwer vergleichen
„Qualitätsmängel an Solaranlagen machen derzeit leider immer öfter Schlagzeilen. Die Kunden sind kritischer geworden, weil Eigenstromnutzer auch das dauerhafte Funktionieren der Anlagen im Auge haben", erklärt Dobelmann. Um langfristig zu bestehen, müssten Planer und Photovoltaik-Installationsbetriebe daher gerade im schrumpfenden Markt auf Qualität achten. Anders als der Preis lasse sich die Qualität einer Solarstromanlage jedoch für den Laien nur schwer vergleichen.

RAL Solar Gütezeichen berücksichtigt alle Schritte, die für eine einwandfrei funktionierende Photovoltaik-Anlage wichtig sind
Hier helfe das RAL Solar Gütezeichen (RAL-GZ 966). Das RAL-Zeichen ist zum Beispiel aus der Baubranche als Qualitätszeichen bekannt. Im Gegensatz zu Normen wie den DIN-Vorgaben und Produktlabeln wie dem Solar-Keymark berücksichtige das RAL Solar Gütezeichen alle Schritte, die für eine einwandfrei funktionierende Photovoltaik-Anlage wichtig sind, von den hochwertigen Komponenten über die präzise Planung bis zur sorgfältigen Installation nach den aktuellen und anerkannten Regeln der Technik.
Indem sie sich nach dem RAL Solar Gütezeichen RAL-GZ 966 zertifizieren lassen, können die Betriebe ihren Kunden zeigen, dass sie jeden dieser Schritte ernst nehmen, betont die Gütegemeinschaft.
Kunden, aber auch nicht-zertifizierte Betriebe könnten die Konditionen des RAL Solar Gütezeichens zur Grundlage ihres Vertrags machen, indem sie die Formulierung "technische Vertragsbedingungen gemäß RAL-GZ 966" in ihr Angebot aufnehmen.
„Wer nach den Bestimmungen der RAL-GZ 966 arbeitet, zeigt seinen Kunden, dass er Wert auf Qualität legt. Er schafft so die Grundlage, um Folgeaufträge aus dem Umfeld seines Kunden zu erhalten", fasst Dobelmann zusammen.

18.02.2014 | Quelle: RAL Gütegemeinschaft Solarenergieanlagen e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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