Thüringen startet Solarthermie-Initiative und fördert Solarwärme-Projekte mit maximal 100.000 Euro

Das Thüringer Wirtschaftsministerium hat das 1.000-Dächer-Photovoltaik-Programm um die Solarthermie erweitert, um die Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen stärker in den Fokus zu rücken.

Gefördert werden kommunale Zweckverbände und Gebietskörperschaften, deren Betriebe, gemeinnützige Organisationen (wie z.B. Kirchen) und Bürgergenossenschaften, die eine Solarthermie-Anlage zur Wärmeversorgung, zur Brauchwassererwärmung wie auch Photovoltaik-Solarthermie-Hybridanlagen errichten wollen. Die Installation einer solchen Anlage wird mit bis zu 30 Prozent der Investitionssumme oder mit maximal 100.000 Euro unterstützt.

Wirtschaftsminister Höhn: Die Energiewende darf nicht nur eine Stromwende sein
„Die Wärmeerzeugung ist der schlafende Riese beim Ausbau der erneuerbaren Energien“, betonte der Thüringer Wirtschaftsminister Uwe Höhn (SPD) am 24.02.2014 in Erfurt bei der Vorstellung der Solarthermie-Initiative des Landes. „Die Energiewende darf nicht nur eine Stromwende sein.“

261 Photovoltaik-Projekte mit rund 4,5 Millionen Euro gefördert
Das 1.000-Dächer-Photovoltaik-Programm ist bereits ein voller Erfolg: 261 Photovoltaik-Projekte wurden seit dem Programmstart im Jahr 2010 gefördert. Mit einem Zuschuss in Höhe von rund 4,5 Millionen Euro konnte eine Investitionssumme in Höhe von fast 33 Millionen Euro ausgelöst werden. „Mit einem Euro Förderung wurde eine Investition von sieben Euro ausgelöst“, so der Minister.

Großes Potenzial zur Erzeugung erneuerbarer Wärme
„Die Erzeugung von Wärme aus erneuerbaren Energien ist eine der nächsten Herausforderungen, um die Energiewende erfolgreich zu gestalten“, sagte Höhn. Zwar sei Thüringen laut Energiemonitoring 2013 der Fachhochschule Nordhausen energiepolitisch gut vorangekommen. Immerhin liege der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch bei gut 20 Prozent, am Stromverbrauch bei fast 28 Prozent und an der Wärmeerzeugung bei knapp 25 Prozent.
Bei der Erzeugung von Wärme aber gibt es noch ein großes Potenzial für die Stärkung der erneuerbaren Energien, da über die Hälfte des Energieverbrauchs in Thüringen – 53 Prozent – gerade auf diesen Bereich entfällt.
„Die Wärmeversorgung ist das ‚Sorgenkind‘ der Energiewende“, sagte Höhn. Hinzu kommt, dass unter den nachhaltigen Energieproduzenten die Biomasse mit fast 97 Prozent die Wärmeversorgung dominiert. Zwar könne Thüringen beim Biomasse-Einsatz schon auf gute Ergebnisse verweisen, aber die Ausbaupotenziale der Biomasse seien bereits so gut wie erschöpft, sagte Höhn. „Daher müssen andere Weichen gestellt werden.“
Sonst verfehle Thüringen das Ziel, im Jahr 2020 den Anteil der Erneuerbaren Energien an der Wärmeerzeugung auf 33 Prozent zu steigern.

Minister Höhn: 1.000-Dächer-Programm ist bereits ein voller Erfolg
Das Wirtschaftsministerium hat daher das 1.000-Dächer-Photovoltaik-Programm um die Solarthermie erweitert. Kommunale Investitionen in Erneuerbare Energien sollen erleichtert werden und Energiegenossenschaften Rückenwind bekommen, so der Minister.
„Das 1.000-Dächer-Programm ist bereits ein voller Erfolg.“ Allein 2013 konnten 56 Projekte gefördert werden. Mit einem Zuschuss von knapp einer Million Euro wurde ein Investitionsvolumen von fast 8 Millionen Euro ausgelöst. Eine nicht unwesentliche Rolle spielen dabei die Energie- und Bürgergenossenschaften: Seit dem Programmstart haben 15 Genossenschaften mit einem Zuschuss von fast einer Million Euro 58 Photovoltaik-Projekte umgesetzt.

25.02.2014 | Quelle: Wirtschaftsministerium Thüringen | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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