Treibhausgasausstoß 2013 leicht gestiegen; Kohlestrom erhöht die Emissionen; Erneuerbare Energien bremsen Emissionsanstieg

Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sind im Jahr 2013 um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr erneut leicht gestiegen. Das zeigen vorläufige Berechnungen und Schätzungen des Umweltbundesamtes (UBA,

Dessau-Roßlau). Insgesamt wurden etwa 951 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente (CO2Äq) freigesetzt, fast 12 Millionen Tonnen mehr als 2012.
Den Anstieg beherrschten die CO2-Emissionen mit einem Plus von 1,5 Prozent. Der Grund: Zur Stromerzeugung wurde mehr Steinkohle verbrannt, und witterungsbedingt wurde mehr Öl und Gas zum Heizen verbraucht. Auch der um über sieben Prozent gestiegene Nettostromexport auf 33 Terawatt-stunden (TWh) habe die Emissionen erhöht, so das UBA.

UBA: Klimaschutzziel 2020 könnte verfehlt werden
„Dass sich der Trend zur Kohleverstromung im Jahr 2013 noch verstärkt hat, erfüllt uns mit Sorge“, sagt UBA-Vizepräsident Thomas Holzmann. „Hält das an, wird es kaum möglich sein, das Klimaschutzziel der Bundesregierung für das Jahr 2020 zu erreichen.“
Dieses legt fest, dass 2020 Deutschland 40 Prozent weniger Treibhausgase als 1990 ausstößt. Nach den aktuellen UBA-Zahlen liegt die Minderung aktuell bei nur 23,8 Prozent. „Die europäischen und nationalen Klimaschutzmaßnahmen reichen offensichtlich noch nicht aus. Deshalb ist es zu begrüßen, dass die Bundesregierung sich in Brüssel dafür stark macht, europaweit ein Minderungsziel von mindestens 40 Prozent bis 2030 festzuschreiben. Wichtig sind auch anspruchsvolle EU-Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien und für die Energieeffizienz“, so Holzmann weiter.

Verbesserung durch nachhaltige Mobilität, energetische Gebäudesanierung und Reform des Emissionshandels
National müssten vordringlich die energetische Gebäudesanierung und die nachhaltige Mobilität vorangebracht werden. Der Schlüssel zum Erfolg liege auf nationaler wie europäischer Ebene jedoch in der Reform des Emissionshandels: „Das Emissionshandelssystem setzt derzeit viel zu wenig Anreize für die Unternehmen, weniger klimaschädliche Energieträger zu verfeuern. Wir unterstützen die Forderung der Bundesregierung, noch deutlich vor 2020 Stabilisierungsinstrumente für den Emissionshandel einzuführen“, erklärt Holzmann.

Erneuerbare Energien bremsen Emissionsanstieg
Dass der Emissionsanstieg trotz vermehrter Kohleverstromung 2013 vergleichsweise moderat ausfiel, lag wie in den Vorjahren an den erneuerbaren Energien. Diese erzeugten laut Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen in 2013 bereits brutto 23,9 Prozent des Stroms.
„Wir sind gut beraten, die erneuerbaren Energien weiter zügig auszubauen. Bei der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes sollten wir sicherstellen, dass die festgelegten Ausbauziele für die erneuerbaren Energien erreicht werden können – vor allem bei der Windenergie an Land und der Photovoltaik. Gleichzeitig brauchen wir einen Umbau des fossilen Kraftwerksparks hin zu flexibleren und weniger CO2-intensiven Kapazitäten“, schließt der UBA-Vizepräsident.

11.03.2014 | Quelle: Umweltbundesamt | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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