Zu viel Solarstrom: RWE legt neues GuD-Kraftwerk in den Sommermonaten still; Energieversorger steigt in die Verpachtung von Photovoltaik-Anlagen ein

Das Gas- und Dampfturbinen-kraftwerk (GuD) Lingen im Emsland wird vom 01.05.2014 bis 31.08.2014 vom Netz genommen, berichtet RWE Generation SE (Essen). In dieser Zeit steht die Anlage dem Strommarkt nicht zur Verfügung. Für diesen Zeitraum sei eine hohe Einspeisung von Strom aus Photovoltaik-Anlagen zu erwarten.

Da die ohnehin geringe Auslastung des Kraftwerks dadurch weiter sinken werde und die Großhandelspreise sich auf einem sehr niedrigen Niveau befänden, reagiere RWE Generation mit der vorübergehenden Stilllegung.
Mit einer Leistung von 876 Megawatt (MW) und einem Wirkungsgrad von nahezu 60 Prozent zähle das GuD-Kraftwerk, das erst im September 2010 den kommerziellen Betrieb aufgenommen hat, zu den weltweit modernsten seiner Art. Rund 500 Millionen Euro hat das Unternehmen nach eigenen Angaben in die Anlage investiert.
Bereits im Sommer vergangenen Jahres hatte RWE Generation entschieden, die beiden älteren Gaskraftwerke am Standort Lingen, Emsland B und C, ab dem 2. Quartal 2014 zeitweilig außer Betrieb zu nehmen. Die so genannten Dampfteile beider Anlagen mit jeweils 360 Megawatt Leistung werden vom 1. April bis 30. September nicht betrieben. Alle Maßnahmen seien dem Netzbetreiber bereits angezeigt worden.

RWE-Vorstandsvorsitzender Neuhaus: Photovoltaik-Anlagen für die Stromversorgung von morgen
Fast gleichzeitig kündigte der Energieversorger ein neues Produkt an, das RWE Partnerkommunen anbietet. Zum Start hat die RWE Energiedienstleistungen GmbH (Heimsheim) auf dem Dach einer Schule in der Gemeinde Holzwickede bei Dortmund eine Photovoltaik-Anlage installiert, die am 10.03.2014 offiziell von Dr. Arndt Neuhaus, Vorstandsvorsitzender der RWE Deutschland, an Holzwickedes Bürgermeister Jenz Rother übergeben wurde.
RWE Energiedienstleistungen GmbH plante die Anlage für die Kommune und verpachtet sie anschließend für zunächst 18 Jahre. Auch die Gemeinde Holzwickede hat für diesen Zeitraum einen Pachtvertrag mit RWE abgeschlossen.
„Gemeinsam mit unseren kommunalen Partnern gehen wir neue Wege, um die Energiewende vor Ort umzusetzen. Photovoltaik-Anlagen auf Pachtbasis bieten eine gute Möglichkeit, die Stromversorgung von morgen regenerativ, wirtschaftlich und energieeffizient zu gestalten“, sagte Dr. Neuhaus.

Schulen in Holzwickede können künftig rund 20 Prozent ihres Strombedarfes mit Photovoltaik decken
Die Photovoltaik-Anlage der Schule soll mit 444 Modulen und einer Gesamtleistung von 109 Kilowatt (kWp) jährlich rund 93.000 Kilowattstunden Solarstrom erzeugen. Das Schulzentrum verbraucht in diesem Zeitraum rund 460.000 Kilowattstunden Strom. Somit können die Schulen künftig rund 20 Prozent ihres Strombedarfes mit Photovoltaik decken. Zwei große Displays im Foyer des Gymnasiums und in der Hauptschule machen die Ergebnisse der Stromproduktion der PV-Anlage für die Schüler sichtbar.
Unterstützt wird das Projekt über das RWE-Förderprogramm „KEK – Kommunales Energie Konzept“. Es richtet sich an alle Kommunen, die einen Konzessionsvertrag mit dem Energieversorger abgeschlossen haben.

12.03.2014 | Quelle: RWE Deutschland, RWE Generation SE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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