BSW-Solar: Energiewende-Ziele sind in Gefahr, wenn Photovoltaik-Eigenverbrauch mit EEG-Umlage belastet wird
90 Prozent der befragten Solar-Unternehmen befürchten, dass das politische Ausbauziel von mindestens 2,5 GW pro Jahr verfehlt wird, wenn wie geplant der Photovoltaik-Eigenverbrauch künftig mit der EEG-Umlage belastet wird.
Widerstand gegen die „Solar-Abgabe“
Die Solarwirtschaft appelliert an die Bundesregierung, auf dieses Vorhaben unbedingt zu verzichten. Zunehmender Widerstand gegen die „Solar-Abgabe“ kommt auch von Verbraucherschützern, Umwelt- und Wirtschaftsverbänden, der Wohnungswirtschaft sowie aus den Bundesländern. Nach Berechnungen von Energie-Experten ist das Vorhaben zudem nicht geeignet, um die Verbraucher-Strompreise zu senken.
Solarstrom, der für den Eigenverbrauch produziert wird, soll künftig mit 70 Prozent der EEG-Umlage in Höhe von aktuell 4,4 Cent je Kilowattstunde belastet werden, so die Pläne des Bundeswirtschaftsministeriums. Das würde nach Ansicht von BSW-Solar die Wirtschaftlichkeit neuer Photovoltaik-Projekte so stark verschlechtern, dass kaum noch Solarstromanlagen für den gewerblichen oder industriellen Eigenverbrauch errichtet würden.
Größere Photovoltaik-Anlagen sind notwendig, um das Ausbauziel zu erreichen
Für kleine Photovoltaik-Anlagen, wie sie auf Eigenheimen typisch sind, gelten zwar Bagatellgrenzen. Gerade aber die größeren Photovoltaik-Anlagen seien notwendig, um das Ausbauziel der Bundesregierung zu erreichen: „Statt Unternehmer durch eine EEG-Umlage von ihren Investitionsvorhaben in eine saubere Stromversorgung abzubringen, sollen die Verursacher des Treibhauseffekts stärker zur Kasse gebeten werden“, sagt BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.
Anders als beim Solarstrom soll der Eigenstromverbrauch von Kohlekraftwerken und dem Braunkohletagebau nach dem Willen des Wirtschaftsministeriums weiter von der EEG-Umlage befreit bleiben.
BSW-Solar: Photovoltaik-Ausbau muss weitergehen
Der Bundesverband Solarwirtschaft fordert, dass der Photovoltaik-Ausbau weitergehen müsse. „In ersten Marktsegmenten wird in Kürze erreicht, was immer politisches Ziel war: Solarstrom wettbewerbsfähig zu machen. Es wäre absurd, die EEG-Förderabhängigkeit von Solaranlagen jetzt durch eine Abgabe auf selbst genutzten Solarstrom künstlich zu verlängern“, so Körnig.
Sollte die geplante Belastung des solaren Eigenverbrauchs wirklich kommen, hätte dies erhebliche Auswirkungen auf die Arbeitsplätze in der Branche, befürchten die befragten Unternehmen: 95 Prozent erwarten in dem Fall den Verlust von Aufträgen, 82 Prozent den Verlust von Arbeitsplätzen. Bis heute sei bereits etwa die Hälfte der einst rund 130.000 Photovoltaik-Jobs durch die harten Wettbewerbsbedingungen und die wiederholten scharfen Kürzungen der Solarförderung vernichtet worden.
13.03.2014 | Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH