VKU-Präsident Gönner fordert zügige Reformen des Energiemarkts einschließlich Direktvermarktung von erneuerbarem Strom
„Der Energiemarkt befindet sich derzeit in einer besorgniserregenden Schieflage. Die Einsatzzeiten effizienter konventioneller Kraftwerke reduzieren sich aufgrund der erhöhten Einspeisung von erneuerbaren Energien. Der Netzausbau läuft schleppend, der Emissionshandel liegt am Boden und bietet keinerlei Anreize in klimafreundliche fossile Kraftwerke zu investieren“, so Gönner.
„Moderne Gaskraftwerke sind im derzeitigen Energiemarkt die Verlierer“
Dort sei die Lage besonders kritisch und das obwohl der Bau und Betrieb von Gaskraftwerken politisch erwünscht sei. Gönner: „Stadtwerke haben – auch auf Anraten der Politik – hohe Summen in effiziente und moderne Gaskraftwerke investiert. Genau diese Kraftwerke sind aber im derzeitigen Energiemarkt die Verlierer. Das trifft auch die Haushalte der Kommunen.“
Gönner plädiert für Direktvermarktung und Kapazitätsmechanismen
Vor diesem Hintergrund forderte Gönner, dass der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) schnell weitere politische Schritte folgen: „Wir brauchen bei der Förderung erneuerbarer Energien ein Auktionsmodell mit umfassender Direktvermarktung, um die Kosten zu bremsen. Genauso wichtig ist jedoch die Einführung von Kapazitätsmechanismen, die Versorgungssicherheit finanziell honorieren.“
Auch sei die Einbettung in den europäischen Gesamtkontext notwendig. „Wir brauchen ein europäisches Energiekonzept zur Fortentwicklung der europäischen Ziele für die Reduzierung der Emissionen und den Ausbau der Erneuerbaren sowie eine Neugestaltung eines funktionierenden Emissionshandels“, so Gönner.
Abschließend machte Gönner deutlich, dass sich der VKU konstruktiv in den Gesetzgebungsprozess einbringen werde. Der VKU selbst hat im März 2013 ein umfassendes Gutachten für ein integriertes Energiemarktdesign vorgelegt.
31.03.2014 | Quelle: Verband kommunaler Unternehmen (VKU) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH