Politische Krise um die Krim betont den Wert lokaler Energieversorgung; Europäische Städte diskutieren Energieeffizienz und Energiewende

Energieeffiziente Städte mit einer hohen Lebensqualität für alle Bevölkerungsschichten: diese Vision bekräftigen Vertreter aus acht europäischen Städten am Mittwoch, den 26.03.2014 in Hamburg.

Prof. Jörg Knieling von der HafenCity-Universität unterstrich im Rahmen einer Sitzung des europäischen Netzwerks IMAGINE, dass sich die Politik mehr für Energiesparen und Energieeffizienz einsetzen müsse, damit die Energiewende hin zu 100% Erneuerbaren Energien ein Erfolg wird. Die Krim-Krise und die aktuelle Diskussion über Erdgaslieferungen aus Russland zeigten, dass die Energiewende nicht auf die lange Bank geschoben werden dürfe.

Kommunen auf dem Weg zu einer 100% erneuerbaren Energieversorgung
Auf dem Treffen in Hamburg stellte die HafenCity-Universität Ergebnisse zur Analyse der lokalen Energiewende in den Projektstädten vor. Das Ziel ist die Identifikation von Erfolgs- und Hemmnisfaktoren auf dem Weg zu einer 100% erneuerbaren Energieversorgung. Dafür sind lokale Netzwerk- und Kommunikationsstrukturen wichtig. Die Handlungsempfehlungen aus der Untersuchung dieser Strukturen und der Kommunikationsprozesse mit Akteuren und Stakeholdern fließen in Local Energy Roadmaps für das Jahr 2050 ein, die jede Stadt bis Ende 2014 für sich erarbeitet. Die Empfehlungen richten sich aber auch an andere Städte und vor allem die kommunalen Verwaltungen.

Masterplan für Local Energy Roadmaps steht noch aus
Wie Hamburg mit den Herausforderungen umgeht, verdeutlichten der Besuch der Smart Material Houses auf dem Gelände der Internationalen Bauausstellung IBA Hamburg und ein Vortrag von Cordelia Koenig von der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU).
Daneben fand ein Treffen mit den Hamburger Partnern aus den Projekten CLUE (Climate Neutral Urban Districts in Europe) und TRANSFORM (Transformation Agenda for Low Carbon Cities) statt. Alle drei Projekte setzen sich mit Energieeffizienz, Nutzung erneuerbarer Energien und CO2-Reduktion auf städtischer Ebene auseinander. Im Austausch ging es vor allem um Local Energy Roadmaps. Wobei den Teilnehmern klar wurde, dass für diese kein Masterplan existiert. Denn spezifische lokale und regionale Rahmenbedingungen erfordern individuelle Strategien und Lösungen. Die Ergebnisse von IMAGINE werden im November 2014 auf der Abschlusskonferenz präsentiert.
An dem Netzwerk IMAGINE (Low energy cities with a high quality of life for all) beteiligen sich die Städte Milton Keynes (Großbritannien), Odense (Dänemark), Bistrita (Rumänien), Dobrich (Bulgarien), Modena (Italien), Figueres (Spanien), Lille (Frankreich) und München. Koordinator ist „Energie Cities“, ein Zusammenschluss Europäischer Gemeinden zur Umstellung von Städten und Gemeinden auf 100% Erneuerbare Energien. Die Hamburger HafenCity-Universität ist der wissenschaftliche Partner von IMAGINE. Die Europäische Union fördert das Projekt von 2012 bis Ende 2014 mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im INTERREG IVC Programm.
Weitere Informationen über IMAGINE gibt es auf der Projektwebsite.

03.04.2014 | Quelle: HafenCity Universität Hamburg | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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