Smart Meter sollen Rundsteuertechnik bei Steuerung von Photovoltaik-Anlagen ablösen

Für das Solarstrom-Einspeisemanagement von Photovoltaik-Anlagen wird heute in der Regel noch die etablierte Rundsteuertechnik eingesetzt. Nach dem Willen des Gesetzgebers sollen Solarstromanlagen jedoch in den kommenden Jahren verpflichtend mit intelligenten Messsystemen ausgestattet werden.

Die Stadtwerke Strausberg gehen bereits heute beim Einspeisemanagement einen neuen Weg. Zusammen mit ihrem Partner umetriq Metering Services GmbH (Berlin) implementieren sie derzeit eine zukunftsweisende Lösung auf Basis von intelligenten Stromzählern (Smart Meter), welche deutliche Vorteile gegenüber der heute verwendeten Rundsteuertechnik bieten.

"Im Vergleich zur Rundsteuertechnik löst das System für uns mehrere Herausforderungen auf einmal und lässt uns zugleich Erfahrungen beim Einsatz der zukünftig geforderten Messsysteme an den Einspeiseanlagen sammeln", erklärt Lorenz Henke, der bei den Strausberger Stadtwerken für das Netz verantwortlich ist.

Intelligenten Messsystemen sollen sie künftig auch die dezentrale Stromerzeugung mit Photovoltaik-Anlagen regeln

Aktuelle Vorgaben und Entwürfe des EnWG und EEG unterstreichen die angestrebte Rolle von Messsystemen für den Aufbau intelligenter Stromnetze. Neben der Steuerung der Verbrauchsseite sollen sie künftig auch die dezentrale Erzeugung regeln, beispielsweise mit Photovoltaik-Anlagen für Verteilnetzbetreiber, die derzeit ein Einspeisemanagement für PV-Anlagen einführen oder ausbauen. Es stelle sich daher die Frage, ob dies mit der etablierten Rundsteuertechnik oder der künftig geforderten Steuerung über Smart Meter realisiert werden soll, betont umetriq in einer Pressemitteilung.

Schwankende Solarstrom-Einspeisung macht Einspeisemanagement erforderlich
Vor dieser Entscheidung standen auch die Stadtwerke Strausberg östlich von Berlin. Die Stadtwerke, die auch Betreiber des örtlichen Verteilnetzes sind, haben rund 140 Photovoltaik-Anlagen in Ihrem Netzgebiet mit einem jährlichen Zuwachs von ungefähr 20 Anlagen. Die Folge ist eine zunehmende Belastung des Netzes durch die schwankende Solarstrom-Einspeisung, die ein Einspeisemanagement für das eigene Netz und für die Anforderungen des vorgelagerten Netzbetreibers erforderlich macht.

Photovoltaik-Anlagen mit elektronischen 2-Richtungs-Zählern
Um dieser Herausforderung zu begegnen, führen die Stadtwerke ein Einspeisemanagement für PV-Anlagen auf Basis von intelligenter Messtechnik ein.
umetriq implementiert hierfür eine Lösung, bei der die Photovoltaik-Anlagen mit elektronischen 2-Richtungs-Zählern ausgestattet werden. Die Besonderheit an diesen Smart Metern ist, dass sie über eine integrierte Einheit zur 4-stufigen Regelung der PV-Anlagen verfügen und immer den aktuellen Status der EEG-Anlage darstellen.
Über eine VPN-Verbindung werden die Zähler kommunikativ mit einem zentralen Steuerungs-Server verbunden, der bei den Stadtwerken eingerichtet wird und sich später in die vorhandene Leitwarte integrieren lässt. Die Nutzeroberfläche des Systems ermöglicht den Netzmanagern automatisierte und manuelle Steuerungseingriffe, sowie eine Überwachung und Auswertung der Anlagen.

Erste 20 PV-Anlagen sollen bereits im April mit Smart Metern ausgerüstet werden
Für die Netzplanung liefert die Lösung Netzqualitätskennzahlen. Zusätzlich liest umetriq die Verbrauchs- und Einspeisewerte der Anlagen monatlich aus, sodass die Daten auch für die Bilanzierung, Abrechnung oder den Kundenservice genutzt werden können.
"Bereits im April werden wir mit der Ausrüstung der ersten 20 PV-Anlagen beginnen und den zentralen Steuerungsserver implementiert haben", erläutert umetriq-Projektleiter Robert Demmig. Alle neuen Photovoltaik-Anlagen und nach und nach auch die Bestandsanlagen sollen dann ebenfalls mit dieser Technik ausgerüstet werden.

09.04.2014 | Quelle: umetriq Metering Services GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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