Abengoa meldet starke Ergebnisse im ersten Quartal 2014 und Fortschritte bei solarthermischen Kraftwerksprojekten

Abengoa SA (Sevilla, Spanien) hat im ersten Quartal 2014 nach eigenen Angaben große operative Fortschritte gemacht, viele Aufträge erhalten und seine Präsenz in Lateinamerika ausgebaut. Das Unternehmen baut nach wie vor bedeutende solarthermische Kraftwerke (CSP), wendet sich im Kerngeschäft jedoch etwas davon ab.

Die Quartalsumsätze in allen drei Sparten sanken im Vergleich zum Vorjahr um 4 % auf 1,58 Milliarden Euro, die EBITDA-Marge betrug 19 %. Das Unternehmen meldet einen Auftragsüberhang im Umfang von 7,24 Milliarden Euro, 16 % mehr als im Vorjahresquartal. 31 % der Aufträge entfallen auf erneuerbare Energien.
„Das erste Quartal zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind, die Ziele für 2014 zu erreichen“, sagt Geschäftsführer Manuel Sánchez Ortega.

Drei große solarthermische Kraftwerke im Bau
Derzeit baut Abengoa drei CSP-Kraftwerke mit einer Gesamt-Nennleistung von 430 MW. Eins davon ist Mojave in Kalifornien, das im dritten Quartal in Betrieb gehen soll. Zwei weitere solarthermische Kraftwerke in Südafrika werden voraussichtlich im ersten Quartal 2015 fertig.
Am 09.05.2014 berichtete das Unternehmen, es habe die Genehmigung für Cerro Dominador mit 100 MW in Chile erhalten, das erste CSP-Großkraftwerk in Lateinamerika. Es soll bis zum ersten Quartal 2016 fertig werden.
Das Kraftwerk erhält einen Energiespeicher für 18 Stunden, kann damit rund um die Uhr Strom erzeugen und wird das größte solarthermische Grundlastkraftwerk der Welt.
Zwei weitere CSP-Projekte seien derzeit in der Entwicklung, eins in Israel und ein weiteres in Südafrika. Beide sollen bis 2017 realisiert werden.

Gründung einer „YieldCo“ verläuft planmäßig
Die Umsätze und Margen in der Sparte Planung und Bau gingen im Berichtsquartal leicht zurück, da einige Großprojekte, unter anderem das CSP-Kraftwerk Solana in den USA, fertig wurden. Der Umsatz in der Infrastruktur-Sparte stieg im Vorjahresvergleich um 85 % auf 126 Millionen Euro, der Gewinn vor Steuern (EBITDA) wuchs um 187 %, und die EBITDA-Marge betrug 65 %.
Unter anderem machte das Unternehmen mit Solar-Projekten mit insgesamt 1,22 GW einen Umsatz von 55 Millionen Euro. Diese machen inzwischen nur noch 44 % der Infrastruktur-Umsätze aus, vor einem Jahr waren es noch 53 %. Sie erbrachten auch geringere Margen als andere Projekte.
Abengoa will künftig mehr eigene CSP-Kraftwerke behalten und betreiben, um im Rahmen einer „YieldCo“ Dividenden auf Basis der mit dem Stromverkauf erzielten Erlöse auszuschütten. Im April hatte Abengoa bei der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) die Gründung eines solchen Unternehmens beantragt. Das Verfahren laufe nach Plan, berichtet Abengoa. Wann die YieldCo genau starten soll, ist jedoch nicht bekannt.

Südamerika wird als Absatzmarkt immer wichtiger
Die Umsätze des Unternehmens haben sich im vergangenen Jahr geographisch leicht verschoben: Der Anteil Nordamerikas stieg von 34 % im ersten Quartal 2013 auf 45 % im Berichtsquartal.
Südamerika ist mit 20 % der Quartalsumsätze nach wie vor ein wichtiger Markt. Abengoa machte nur 10 % seines Umsatzes in Spanien und 13 % im übrigen Europa.
Künftig wird Lateinamerika für das Geschäft Abengoas immer wichtiger: 25 % des Auftragsüberhangs stammt aus Brasilien, 21 % aus dem übrigen Südamerika und 21 % aus Nordamerika. Nur 11 % des aktuellen Auftragsbestands entfällt auf Europa.

Schwerpunkt weg von erneuerbaren Energien
Abengoa verlagert sein Geschäft immer mehr hin zur konventionellen Stromerzeugung, Wasserkraft und Stromübertragung. Während noch 31 % des Auftragsüberhangs auf Erneuerbare-Energien-Projekte entfällt, sind es nur 12 % in der derzeitigen Pipeline.
Abengoa hält an seinem Jahresplan 2014 fest und rechnet mit einer Umsatzsteigerung um 7–9 % auf 7,9–8 Milliarden Euro und einer EBITA-Marge von 10–14 %.

15.05.2014 | Quelle: Abengoa | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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