EEG-Novelle: Bundesrat gegen geplante Umlage auf Solarstrom-Eigenverbrauch

Der Bundesrat hat sich am 23.05.2014 mehrheitlich für deutliche Nachbesserungen am Kabinettsentwurf zur Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ausgesprochen, berichtet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar).

Insbesondere die Pläne der Bundesregierung, Solarstrom zur Selbstversorgung größerer Privathaushalte und Unternehmen ab August 2014 finanziell zu belasten, stießen in der Länderkammer parteiübergreifend auf Widerstand. Um den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien nicht zu gefährden, sprachen sich die Bundesländer dafür aus, Öko-Energie weitgehend von der EEG-Umlage befreit zu halten, wenn diese für den Eigenverbrauch genutzt wird.

Länderkammer will 15 Prozent EEG-Umlage statt 50 Prozent wie von der Bundesregierung geplant

Konkret fasste die Länderkammer den Beschluss, den Aufschlag bei Selbstverbrauchern aus erneuerbaren Energien generell auf 15 Prozent der EEG-Umlage zu beschränken (entspricht derzeit rd. 1 Cent je Kilowattstunde). Die Bundesregierung sieht im derzeitigen EEG-Entwurf hingegen vor, solare Selbstversorger in den meisten Fällen mit 50 Prozent der EEG-Umlage zu belasten (derzeit rd. 3 Cent/kWh).
Dieses Vorhaben wird laut einer aktuellen Umfrage von TNS Emnid von 73 Prozent der Bevölkerung abgelehnt und stößt auf erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken, wie ein Gutachten im Auftrag des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. ergab. Die Verbraucherzentrale Bundesverband hat wiederholt darauf hingewiesen, dass sich mit der geplanten „Sonnen-Steuer“ die Strompreise gleichzeitig nicht spürbar reduzieren lassen.

Auch Bundestagsabgeordnet sollen der Sonnen-Steuer die rote Karte zeigen
„Das Schicksal der Energiewende liegt jetzt in den Händen des Bundestages. Wir hoffen, dass im Juni auch die Bundestagsabgeordneten der Sonnen-Steuer die rote Karte zeigen. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass Bürger und Unternehmer sich weiterhin für den Klimaschutz und den Ausbau Erneuerbarer Energien in Deutschland engagieren“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer BSW-Solar und Vizepräsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energien e.V.

23.05.2014 | Quelle: BSW-Solar; Bild: Krannich Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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