Photovoltaik in Großbritannien: Abschaffung des RO-Förderprogramms könnte kurzfristigen Zubau von 3 Gigawatt auslösen

Wenn Großbritannien die Förderung großer Photovoltaik-Projekte wie geplant kürzt, könnten in den nächsten neun Monaten Großanlagen mit insgesamt bis zu 3 GW gebaut werden, berichtet IHS Inc. (Englewood, Colorado, USA).

Das britische Ministerium für Energie und Klimawandel (DECC) hat vorgeschlagen, das RO-Programm (Renewables Obligation) für PV-Kraftwerke mit einer Nennleistung über 5 MW zum 01.04.2015 auslaufen zu lassen. Wird dies im Juli 2014 tatsächlich beschlossen, würden Entwickler laufende Projekte so rasch wie möglich fertig stellen, so IHS.
„Derzeit sind PV-Projekte mit über 4,8 GW in Planung, von denen 3 GW bis zum ersten Quartal 2015 fertig werden könnten“, sagt Josefin Berg.

PV-Großkraftwerke mit über 130 MW im Bau
IHS schätzt, dass von den 2014–2015 in Europa geplanten Photovoltaik-Projekten 69 % (nach Nennleistung) auf Großbritannien entfallen. Derzeit befinden sich dort neun PV-Großkraftwerke mit über 130 MW im Bau.
Weitere 71 Großprojekte mit zusammen 681 MW stünden kurz vor Baubeginn. Für die restlichen 250 MW müssten jedoch noch rasch Genehmigungen eingeholt und Strombezugsvereinbarungen (PPA) geschlossen werden, wenn sie noch vor 1. April stehen sollen.

Frankreich hat zweitgrößte Photovoltaik-Pipeline Europas
Nach Großbritannien hat Frankreich mit 974 MW die zweitgrößte Photovoltaik-Pipeline Europas. Die meisten Projekte werden im Rahmen öffentlicher Ausschreibungen entwickelt. Momentan sind in Frankreich PV-Kraftwerke mit 142 MW im Bau.
Von den Projekten mit insgesamt 515 MW, die 2012 in der ersten französischen Ausschreibung für Anlagen über 250 kW einen Zuschlag erhielten, ist laut IHS noch nicht einmal ein Viertel in Betrieb.

Photovoltaik auch in Russland
Weitere Projekte werden in Italien, Russland, Deutschland und Rumänien entwickelt. Bisher gab es in Russland eigentlich noch keinen richtigen Photovoltaik-Markt. 2013 gewannen Projekte mit 399 MW Ausschreibungen, von denen die ersten 2015 in Betrieb gehen sollen.

30.05.2014 | Quelle: IHS; Bild: Martifer Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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