2000 Quadratmeter Kollektoren für Fernwärme in Chemnitz

Solarthemen 425. In Chemnitz soll ab dem kommenden Jahr eine Solarwärmeanlage mit bis zu 2000 Quadratmetern Kollektorfläche 10 Prozent der Energie für ein Fernwärme-Netz liefern.

Im Gründerzeitviertel Brühl verlegt der kommunale Energieversorger eins energie derzeit neue Fernwärmerohre. Es handelt sich um ein so genannten LowEx-Netz, bei dem die Temperaturen deutlich niedriger liegen als im bestehenden, vom Heizkraftwerk Chemnitz Nord gespeisten Fernwärmenetz. Dessen Temperaturspreizung liegt klassisch zwischen 120 und 80 Grad. Weil das neue Teilnetz im sanierten Stadtteil Brühl – früher die Haupteinkaufsmeile von Chemnitz – mit 80 Grad Vorlauftemperatur auskomme, könne es aus dem Rücklauf des traditionellen Fernwärmenetzes gespeist werden, erläutert eins-Pressesprecher Christian Stelzmann. Die Solaranlage, die dann im zweiten Ausbauschritt ab 2015 errichtet werden soll, kann auf diesem Temperaturniveau Wärme liefern. Sie soll mit aktivem Frostschutz direkt angebunden werden, so die derzeitige Planung. Aktuell ist ein Flachkollektorfeld mit insgesamt 1700 bis 2000 Quadratmetern Fläche vorgesehen. Die Ausschreibung für diese Anlage, eine der ersten in Deutschland mit Verbindung zu einem großen Fernwärmenetz, ist noch nicht erfolgt. Die Solarkollektoren sollen übers Jahr 10 Prozent der im Viertel benötigten Energie liefern. Bei dieser Auslegung geht es nicht um saisonale Speicherung , so dass ein relativ „kleiner“ Pufferspeicher von 1000 Kubikmetern ausreicht. Der zylindrische Tank wird einen Durchmesser von 10 Metern und eine Höhe von 17 Metern haben. In unmittelbarer Nähe befindet sich bereits eine Batterie von Fernwärmespeichern sowie ein Kältespeicher für das Chemnitzer Fernkältenetz (Grafik). Für die Wirtschaftlichkeit der Anlage betrachten die Verantwortlichen in Chemnitz nicht nur den reinen Wärmepreis. So gilt LowEx-Fernwärme als zulässige Ersatzmaßnahme nach dem Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz. Und durch den hohen Anteil erneuerbarer Energien können sich bei der Gebäudesanierung für die Eigentümer nach EnEV günstigere Fördermöglichkeiten ergeben. (gb)

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