Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik steigert Solarmodul-Leistung mittels neuer Verschaltungstechnik

Mit einer neu entwickelten Verschaltungstechnik haben Forscher des Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP (Halle/Saale) eine Modulbauweise entwickelt, die mit „Halbzellen“ eine Leistungssteigerung von 15 Watt pro Modul ermögliche, berichtet das Institut in einer Pressemitteilung.

Das Halbieren der Solarzellen halbiere auch die Ströme in Zellen und Zellverbindern und reduziere auf diese Weise die elektrischen Serienwiderstandsverluste.

Halbzellen-Module liefern im Freifeld 3 % mehr Solarstrom
Ein Solarmodul mit 144 halben Zellen kam auf diese Weise auf eine Leistung von 330 W, während die Leistung des entsprechenden Referenzmoduls mit 72 ganzen Zellen nur 315 W betrug. Dies entspricht einer Leistungssteigerung von knapp 5 %. Im Freifeld haben Ertragsmessungen über zehn Monate gezeigt, dass die Module 3 % mehr Energie liefern.
Die Neuentwicklung ist das Ergebnis eines einjährigen Projektes zwischen dem Solar Energie Research Institute of Singapore (SERIS) und dem Fraunhofer CSP.

Verfahren soll weiter entwickelt werden
„Als nächste Schritte werden wir den Prozess der Zellteilung noch weiter verbessern, um elektrische und mechanische Schädigungen beim Teilungsprozess besser zu verstehen, damit zu minimieren, und die Umsetzung in die Fertigung vorantreiben“, sagt Dr. Jens Schneider, Leiter der Modultechnologie am Fraunhofer CSP. Die halben Solarzellen werden hergestellt, indem vollständig prozessierte ganze Zellen von der Rückseite mit einem Nanosekunden-Laser angeritzt und dann mechanisch gebrochen werden. „Eine weitere große Herausforderung und Chance in Halbzellenmodulen stellt das elektrische Verschaltungsdesign dar. Durch die größere Anzahl an Zellen wird es viel komplexer, bietet jedoch auch Möglichkeiten, die Module robuster gegen Verschattungen zu gestalten“, so Schneider weiter.

Zügige industrielle Fertigung angestrebt
Professor Jörg Bagdahn, Leiter des Fraunhofer CSP, ist überzeugt, dass die Technologie sehr zügig in die industrielle Fertigung umgesetzt werden kann. „Gerade in der Phase eines starken Anstieges der weltweiten PV Installation ist die Industrie an Technologien interessiert, die sich in existierende Anlagen integrieren lässt“, so Bagdahn.
Das Halbzellen-Modul wurde vergangene Woche erstmals auf der Intersolar Europe präsentiert. Das Fraunhofer CSP ist eine gemeinsame Einrichtung des Fraunhofer IWM in Halle und des Fraunhofer ISE in Freiburg.

11.06.2014 | Quelle: Fraunhofer CSP | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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