Helmholtz-Institut Münster gegründet; Kompetenzzentrum soll Batterieforschung stärken

Ein Schlüssel zum Erfolg der Energiewende ist es, Strom in großen Mengen und auf möglichst kleinem Raum langfristig zu speichern. Das zur Helmholtz-Gemeinschaft gehörende Forschungszentrum Jülich, die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU Münster) und die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH Aachen) wollen diesem Ziel nun entscheidend näher kommen.

Im Zentrum des gemeinsam gegründeten Helmholtz-Instituts Münster (HI MS), das als Außenstelle des Forschungszentrums Jülich betrieben wird, steht die Untersuchung von Elektrolyten, dem wichtigsten Bestandteil jeder Batterie.
„Gerade bei einer so zentralen und bisher ungelösten Aufgabe wie der Erforschung und Entwicklung hochleistungsfähiger Energiespeichersysteme müssen Wissenschaft, Politik und Wirtschaft eng zusammenarbeiten“, sagt Jürgen Mlynek, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. „Das kann uns mit dem Helmholtz-Institut in Münster gelingen.“

Elektrolyt im Zentrum der Forschung
Kern der Forschung des HI MS, das den offiziellen Namen „Ionics in Energy Storage“ trägt, ist der Elektrolyt. Er ist zum Einen das Medium für den Ionentransport in Batterien und zum Anderen zentrale Komponente, die mit allen Batteriebestandteilen reagiert. „Das Helmholtz-Institut Münster soll dazu beitragen, die Entwicklung von Speichertechnologien entscheidend voranzutreiben. Ich bin mir darüber hinaus sicher, dass das HI MS eine hervorragende Plattform für Kooperationen mit der deutschen Industrie bietet, von den Materialien über Komponenten bis hin zur Anwendung“, sagt Harald Bolt, Vorstandsmitglied des Forschungszentrums Jülich.

Gebündelte Kompetenzen aller Partner
Das Institut verbindet die Kompetenzen aller Partner, um Lösungen für künftige stationäre elektrochemische Speicherkonzepte zu erarbeiten. Die WWU Münster hat mit dem „Münster Electrochemical Energy Technology“ (MEET) ein Institut zur Erforschung wiederaufladbarer Lithium- und Lithium-Ionen- Batterien mit flüssigen und polymeren Elektrolyten. Diese Kompetenz in der Elektrochemie wird durch die Expertise des Forschungszentrums Jülich bei der Materialforschung ergänzt. Hier steht besonders die Erforschung, Synthese und Entwicklung von Kationen- und Anionen-leitenden Keramiken im Vordergrund.
Die Spitzenforschung der RWTH Aachen komplettiert die Kooperation auf dem Gebiet der Charakterisierung großformatiger Zellen sowie von Anionen-leitenden Keramiken.

Institutskonzept als wissenschaftlich exzellent bewertet
Eine Gutachterkommission hatte das Konzept des neuen Helmholtz-Instituts im Herbst 2013 als „wissenschaftlich exzellent“ bewertet. Die Grundfinanzierung des HI MS mit rund 5,5 Millionen Euro erfolgt ab 2015 über die programmorientierte Förderung der Helmholtz-Gemeinschaft, wobei 10 Prozent vom Land Nordrhein-Westfalen und 90 Prozent vom Bund aufgebracht werden. Darüber hinaus will NRW bis 2018 zusätzlich elf Millionen Euro investieren.

14.06.2014 | Quelle: Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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