Lichtblick: Speicher statt ZuHauseKraftwerke

Solarthemen 426: Lichtblick vertreibt keine ZuHauseKraft­wer­ke mehr. Die Hamburger haben die Zusammenarbeit mit VW gestoppt. Der Ökostrom­anbieter will nun allerdings private PV-Batterien in sein Schwarm­strom-Konzept integrieren.

Lichtblick und VW waren 2009 mit einem Mini-Blockheizkraftwerk an den Markt gegangen und wollten 100000 Anlagen über das Geschäftsmodell Contracting absetzen und diese zu einem virtuellen Kraftwerk verknüpfen. Bis heute wurden aber erst 1500 ZuHauseKraftwerke verkauft. Die Gründe liegen auf beiden Seiten. Nun kommt das Aus und die Fronten sind verhärtet. Lichtblick muss rund 10 Prozent der Mitarbeiter deswegen entlassen. Die Hamburger planen eine Ersatzklage. „Konkret ging es um kommerzielle Aspekte wie den Preis des Kraftwerks. VW wollte uns inakzeptable Preise diktieren, die für uns wirtschaftlich nicht tragbar gewesen wären“, erklärt Lichtblick-Sprecher Ralph Kampwirth. VW-Sprecher Christoph Adomat hält dagegen: „Hinsichtlich anstehender Verhandlungen zur künftigen Zusammenarbeit im Geschäftsfeld BHKW lagen die Vorstellungen von Lichtblick und die von Volkswagen zur weiteren Belieferung mit Blockheizkraftwerken aus dem Werk Salzgitter weit auseinander.“ Volkswagen habe daraufhin ein nachgebessertes Angebot vorgelegt, das Lichtblick nicht akzeptiert habe. VW wird nun seine BHKWs über Senertec vertreiben. Lichtblick betreibt sein Schwarmstrom-Konzept weiter und konzentriert sich dabei auf den Ausbau der Unternehmenskompetenz im Bereich IT. Außerdem hat das Unternehmen mit den Speicher­anbietern Sonnenbatterie und Varta Kooperationen geschlossen. Batterie-Besitzern, die ihren Reststrom von Lichtblick beziehen, zahlt der Ökostromer eine jährliche Prämie von 100 Euro, wenn sie bereit sind, ihren Speicher über die eingebaute Schnittstelle fernsteuern und nach Ermessen von Lichtblick be- und entladen zu lassen. Die Speicher sollen mithilfe der Schwarmstromsoftware in ein virtuelles Kraftwerk integriert werden. Hier hat Lichtblick derzeit schon viele BHKW unter Vertrag. (Dittmar Koop/gb)

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