Bundesregierung wird eigenes Ziel für den Photovoltaik-Zubau verfehlen; Markt im Frühjahr 2014 nochmals um rund 45 Prozent eingebrochen

Deutschland wird seine Ziele für den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen in diesem Jahr voraussichtlich nicht erreichen. Das ergebe sich aus noch unveröffentlichten Zahlen der Bundesnetzagentur, berichtet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar).

Bis Ende Mai wurden lediglich Solarstromanlagen mit etwa 818 Megawatt (MW) Leistung installiert. Damit ist der Markt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 45 Prozent zurückgegangen. Setzt sich der Trend fort, wird die Bundesregierung ihren festgelegten Zubaukorridor für die Photovoltaik von 2,5 bis 3,5 Gigawatt (GW) in diesem Jahr erstmals verfehlen. Selbst das Minimalziel könne so nicht erzielt werden, schätzt der BSW-Solar.

BSW-Solar-Geschäftsführer Mayer: Bundesregierung tritt mit „Sonnensteuer“ zusätzlich auf die Bremse
„Der Markt schrumpft mit der heute gültigen Gesetzeslage bereits massiv, jetzt tritt die Bundesregierung mit der ‚Sonnensteuer‘ auf selbst verbrauchten Strom zusätzlich auf die Bremse. Das passt nicht zum Land der Energiewende“, so Jörg Mayer, Geschäftsführer des BSW-Solar.
Solarstrom ist in Deutschland kein Stromkostentreiber mehr und günstiger als in den meisten übrigen Ländern der Erde. Während die Preise schlüsselfertiger Photovoltaik-Systeme seit Anfang 2012 um beachtliche 25 Prozent gesenkt werden konnten, wurde die Förderung gleichzeitig um über 50 Prozent gekappt und sinkt monatlich weiter. Dadurch war die Photovoltaik-Nachfrage bereits 2013 um knapp 60 Prozent eingebrochen und ist jetzt nochmals um rund 45 Prozent zurückgegangen.
„Mit einem so geschrumpften Heimatmarkt sind weder die Klimaziele erreichbar, noch bietet dieser ausreichende Entwicklungsperspektiven für Solar-Unternehmen in Deutschland“, so Mayer.
Der Strompreis für die Allgemeinheit werde durch die „Sonnensteuer“ nicht gesenkt, stellten erst jüngst Wissenschaftler im Auftrag der Bundesregierung fest. Während Betreiber von Solarstromanlagen künftig zur Kasse gebeten werden, soll der Eigenstromverbrauch zum Beispiel des Kohlebergbaus von den Kosten der Energiewende befreit werden.
Weitere Informationen: Gutachten der Bundesregierung: (Im Besonderen Seiten 78 und 84)