Photovoltaik-Netzintegration: EPIA fordert angemessene Regelungen für den Verteilernetzbetrieb und mehr Flexibilität

Die Integration erneuerbarer Energien, zum Beispiel von Solarstrom, birgt ein unterschätztes und ungenutztes Potenzial, das Stromnetz flexibel zu machen. Es fehle jedoch der regulatorische Rahmen, so das Ergebnis einer Veranstaltung der EU-Kommission am 24.06.2014.

Je mehr Strom aus erneuerbaren Energien in das europäische Stromsystem eingespeist wird, insbesondere ins Nieder- und Mittelspannungsnetz, desto wichtiger werde dessen Flexibilität, betont der europäische Photovoltaik-Branchenverband EPIA.
Auf der gemeinsamen Veranstaltung von EPIA und dem europäischen Netzbetreiber-Verband EDSO (European Distribution System Operators for Smart Grids) diskutierten Teilnehmer, wie Verteilernetzbetreiber (DSOs) Photovoltaik-Anlagen besser integrieren und auf diese Weise ihren Beitrag zum effizienten Netzbetrieb optimieren können.

Photovoltaik ist nicht das Problem, sondern die Lösung
Wurden Photovoltaik-Anlagen bisher als im Stromsystem störend empfunden, sehen Netzbetreiber sie nun zunehmend als Lösung. Neue Solarstrom-Anlagen könnten dazu beitragen, die Stromversorgung zu sichern und die Servicequalität für Kunden zu erhöhen.
„Verteilernetzbetreiber werden zu aktiven Systemmanagern. Dabei sind Flexibilitäts-Dienstleistungen mit dezentraler Stromerzeugung, zum Beispiel mit Photovoltaik-Anlagen, ein wichtiges Werkzeug. Sie vereinfachen den Stromeinzelhandelsmarkt und ermöglichen einen effizienten Netzbetrieb. Dadurch steigen die Stromrechnungen der Kunden kaum noch“, betonte EDSO-Generalsekretär Per-Olof Granström.

Regelungen müssen neue Geschäftsmodelle wie den Solarstrom-Eigenverbrauch einschließen
„Photovoltaik-Anlagen können das Netz in vielerlei Hinsicht unterstützen, aber die aktuellen Gesetze in den EU-Mitgliedsstaaten hindern Netzbetreiber daran, sie zu nutzen. Die Regelungen müssen dringend aktualisiert werden, um auch neue Geschäftsmodelle wie den Solarstrom-Eigenverbrauch und die damit verbundenen Chancen abzudecken“, sagte Frauke Thies von EPIA.
Die Konferenz „PV and Flexible Distribution Grid Management – Collective Power for Europe“ fand im Rahmen der EUSEW (European Union Sustainable Energy Week) statt.

25.06.2014 | Quelle: EPIA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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