Unternehmer-Erklärung zum EEG: Wir können ohne Energiepreis-Subventionen

Der Bundestag soll am 27.06.2014 die Ökostrom-Reform verabschieden. 60 Unternehmer fordern die Bundesregierung nun in einer schriftlichen Erklärung auf, Ausnahmen bei der EEG-Umlage einzuschränken.

Es sei nicht die Aufgabe kleiner und mittelständischer Unternehmen, üppige Vergünstigungen der stromintensiven Industrie zu bezahlen, heißt es in dem Schreiben. Die Unternehmer könnten und wollten die finanziellen Belastungen durch die Energiewende auch ohne staatliche Subventionen meistern.

Ökologische Energiewende ist im Sinne der Unternehmen
„Die Energiewende ist ein wichtiges gesamtgesellschaftliches Projekt für eine zukunftsfähige Wirtschaftsweise. Auch die Wirtschaft muss und kann hieran ihren Anteil tragen“, kommentiert Gottfried Härle, Inhaber einer mittelständischen Privatbrauerei im Allgäu. Schließlich sei eine ökologische Energiewende auch im Sinne der Unternehmen.
„Heute konzentriert sich technologischer Fortschritt noch allzu oft darauf, Arbeitsplätze überflüssig zu machen, statt effizienter mit Energie und natürlichen Ressourcen umzugehen“, ergänzt Damian Ludewig, Geschäftsführer des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS). Wenn Umweltgüter keinen Preis hätten, würden nur diejenigen Unternehmen belohnt, die die Umwelt ausbeuten. Der Ökonom rechnet vor, dass Energiekosten selbst im produzierenden Gewerbe nur zwei bis drei Prozent der Produktionskosten ausmachen. Die EEG-Umlage betrage davon wiederum nur einen Bruchteil.

Unternehmen treten für Wettbewerbsgerechtigkeit ein
„Wir fordern keine Subventionen für uns. Im Sinne der Wettbewerbsgerechtigkeit haben wir jedoch ein Problem, wenn die Konkurrenz Subventionen erhält. Erst recht, wenn wir diese finanzieren“, so Härle. „Jeder kleine und mittlere Betrieb, der nicht von den großzügigen Ausnahmeregelungen profitiert, wird derzeit mit 6,28 Cent pro Kilowattstunde Strom zur Kasse gebeten. Allein 1,38 Cent gehen davon auf das Konto der Industrieausnahmen“.

Unterzeichner fordern ordnungspolitischen Rahmen für ein zukunftsfähiges Wirtschaften
Das FÖS hat die Initiative „Wir können ohne Energiepreis-Subventionen“ gestartet und ruft gemeinsam mit dem Bundesverband der grünen Wirtschaft (UnternehmensGrün e.V., Berlin) und dem Netzwerk klimaengagierter Unternehmen „Wirtschaft pro Klima“ zur Unterzeichnung auf.
Die Initiatoren und die unterzeichnenden Unternehmen fordern die Bundesregierung und die Mitglieder des Deutschen Bundestages auf, die ungerechte Kostenverteilung der Energiewende zu verändern. Vielmehr solle ein richtiger ordnungspolitischer Rahmen für umweltschonendes, zukunftsfähiges Wirtschaften gesetzt werden. Kleinen und mittelständischen Unternehmen dürfe kein Nachteil daraus entstehen, wenn sie effizient und innovativ produzieren. Zu den bisherigen Unterzeichnern gehören nicht nur Vertreter der „grünen“ Wirtschaft.

26.06.2014 | Quelle: UnternehmensGrün e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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