Neuer digitaler Wärmeatlas umfasst gesamten deutschen Wohngebäudebestand; 17 Millionen Wohngebäude erfasst

Bedarfs- und Potenzialanalysen sind ein etabliertes Planungsinstrument in Kommunen. Doch die Bandbreite der eingesetzten Methoden ist so groß, dass ein Vergleich der Ergebnisse oft nicht möglich ist. Dabei sind sie für Versorgungskonzepte und Klimaschutzmaßnahmen wesentlich.

Deshalb hat die GEF Ingenieur AG (Leimen) mit Partnern nun einen gebäudescharfen digitalen Wärmeatlas für den gesamten deutschen Wohngebäudebestand erstellt.

Darstellung ist einheitlich und vergleichbar
Der Wärmeatlas Deutschland ermöglicht die räumlich hoch aufgelöste Modellierung und Abbildung des Wärmebedarfs für Wohngebäude auf Bundesebene. Das Ergebnis ist eine für alle Bundesländer einheitliche und vergleichbare Grundlage, mit der Fragen des Klimaschutzes, der Energieplanung oder der Wärmeversorgung in Quartieren bearbeitet werden können.
Dazu haben die Projektpartner gebäudespezifische und energierelevante Informationen ermittelt und in einer Datenbank gespeichert. Sie modellierten den Wärmebedarf anhand flächenspezifischer Energiekennwerte in Anlehnung an die deutsche Gebäudetypologie des Instituts Wohnen und Umwelt (IWU). Durch die Einbindung der Gebäudedatenbank in ein Geoinformationssystem können die Ergebnisse der Wärmebedarfsermittlung visualisiert und mit räumlichen Analysen verbunden werden. Die Ergebnisse lassen sich auf Quartiers- und Stadtebene sowie für ein Bundesland darstellen.

Datenbank umfasst 95 Prozent des Bestandes an Wohngebäuden
Voraussetzung für die Abbildung des Wärmebedarfs in einem Geoinformationssystem ist, dass die erforderlichen Informationen zum Gebäudebestand als Geodaten mit entsprechendem Raumbezug flächendeckend für Deutschland vorliegen. Grundlegend für die Verortung der Gebäude waren die amtlichen Hauskoordinaten der Automatisierten Liegenschaftskarte (ALK) und der Digitalen Flurkarte (DFK) in Bayern.
Zusätzlich wurden geocodierte Adressdaten eingebunden und um Haushalts- und Bevölkerungszahlen ergänzt. Diese Datenbasis decke 95 Prozent des aktuellen Wohngebäudebestands ab. Sie wurde nach den IWU-Gebäudetypen klassifiziert in Ein- und Zweifamilienhaus (EZH), Reihenhaus (RH), Mehrfamilienhaus (MFH), großes Mehrfamilienhaus (GMH) und Hochhaus (HH).
Für den Wärmeatlas haben die Projektpartner eine an die Datenbasis angepasste Gebäudetypologie für die alten und neuen Bundesländer entwickelt.

29.06.2014 | Quelle: BINE Informationsdienst; Bild: Aerowest GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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