EUROSOLAR: „Die Deform des EEG erhöht die Kosten der Energieversorgung und behindert die Energiewende“

„Die heute im Bundestag beschlossene Deform des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) senkt nicht die ‚Kosten der Energiewende‘, wie die Befürworter der Deform nicht müde werden zu betonen, sondern führt zu höheren Kosten der Energieversorgung, die dann vor allem die Haushaltskunden bezahlen werden.“

So kritisiert Stephan Grüger (MdL) und Mitglied des Vorstands der deutschen Sektion der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien, EUROSOLAR e.V. die am 27.06.2014 im Bundestag beschlossenen Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG).

Kostentreiber nicht zurückgefahren; „Marktintegration“ wird teuer
Dies liegt einerseits daran, dass die tatsächlichen Kostentreiber im EEG eher ausgeweitet als zurückgefahren würden. Hier nennt Grüger  die ausgeuferten Industrierabatte (§ 40 ff EEG), den „paradoxen Ausgleichsmechanismus“, der gar nicht angegangen worden sei und die kostentreibende und ökonomisch unsinnige „Offshore-Manie“, die fortgeschrieben wurde.
Andererseits mach die angebliche „Marktintegration“ der erneuerbaren Energien durch den Zwang zur Direktvermarktung die erneuerbaren Energien nicht preisgünstiger, sondern teurer, als im Vergleich zur degressiven Einspeisevergütung.
„Die Verlangsamung und möglicherweise sogar das Abwürgen der Energiewende spielt zudem der hochsubventionierten überkommenen Energiewirtschaft in die Hände, deren Energieproduktion auf Grund stetig steigender Primärenergiepreise immer teurer wird. Diese zusätzlichen Kosten für die Stromverbraucher wären durch eine schnelle und konsequente Energiewende auf der Basis eines entsprechenden EEG vermeidbar“, betont Grüger.

Strategie für dezentrale Stromspeicher fehlt
„Leider hat sich die Mehrheit des Bundestages heute für einen anderen Weg entschieden. Konsequenterweise wurden neben einer notwendigen Reform der wahren Kostentreiber auch andere für eine erfolgreiche Energiewende notwendige Reformen NICHT angegangen. So fehlt z.B. weiterhin eine den Anforderungen einer zukünftigen zu 100 % auf dezentral erzeugten erneuerbaren Energien basierenden Energieversorgung gerecht werdende Strategie zur Errichtung dezentraler Stromspeicher. EUROSOLAR hat in einem Memorandum zu den „Eckpunkten für eine EEG-Novelle“ hierzu praktikable Vorschläge gemacht.“

Grüne sollen aktiv werden
„Bleibt zu hoffen, dass Bündnis 90/Die Grünen den markigen Worten ihrer Bundestagsfraktion („Abrissbirne der Energiewende“) auch Taten folgen lassen. Eine Zustimmung der Länder mit Regierungsbeteiligung der Grünen im Bundesrat zur EEG-Deform würde die Glaubwürdigkeit auch dieser Partei Lügen strafen“, unterstricht Grüger.

30.06.2014 | Quelle: EUROSOLAR | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen