Wasserstoff und Brennstoffzellen sind wichtig für die Energiewende; Studie zeigt Strategien der Kommerzialisierung

Wasserstoff und Brennstoffzellen haben ein großes Potenzial, die Abhängigkeit von Erdölimporten zu reduzieren. Dies ist die Kernbotschaft der neuen Studie „Die Rolle von Wasserstoff in der Energiewende“, die im Auftrag der Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie Baden-Württemberg (e-mobil BW GmbH) von der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH (LBST) erstellt wurde.

„Mit der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie haben wir den Schlüssel, Energie bedarfsgerecht zu speichern und gleichzeitig Wertschöpfung und Arbeitsplätze im Land zu sichern“, sagte Helmfried Meinel vom baden-württembergischen Umweltministerium bei der Eröffnung der 14. Ulm Electro-Chemical Talks am 24.06.2014.

Neue Speichertechnologien werden immer bedeutender
Derzeit könne die Energiezukunft zwar nicht genau vorhergesagt werden. Das zeige der Vergleich aktueller Zukunftsszenarien. Unzweifelhaft sei jedoch die Erkenntnis, dass bei hohen Anteilen an regenerativ erzeugtem Strom Großspeicher nötig werden. Darum werden neue Speichertechnologien zum Ausgleich von Schwankungen der Stromeinspeisung aus erneuerbarer Energiequellen immer bedeutender, so Meinel.

Weitere Forschung in der Power-to-Gas-Technologie notwendig
Insbesondere in der Power-to-Gas-Technologie sieht die Studie großes Entwicklungspotenzial. Power-to-Gas-Anlagen erzeugen aus überschüssigem Strom Wasserstoff oder Methan. Diese ermöglichen beispielsweise eine langfristige Speicherung großer Mengen elektrischer Energie. Damit die Power-to-Gas-Anlagen großtechnisch funktionieren können, müssen kostengünstige Elektrolyseure zur Verfügung stehen. Dafür sind weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeiten notwendig.

Verkehrssektor verspricht schnellste wirtschaftliche Nutzung

Der Einsatz im Verkehrssektor soll die schnellste wirtschaftliche Nutzung von Wasserstoff ermöglichen: „Für die Energiewende bedarf es neben einer Stromwende auch einer Verkehrswende“, sagte Dr. Ulrich Bünger, Koordinator der Meta-Studie bei der LBST. Insbesondere die langen Entwicklungsvorlaufzeiten erforderten jedoch ein vorausschauendes Handeln.

Politik und Wirtschaft sind gefordert

Mobile und stationäre Brennstoffzellen-Anwendungen sowie die Wasserstoff-Technologie seien einsatzreif, so das Fazit die Studie. Sie müssten jetzt noch durch geeignete Rahmenbedingungen in den Markt eingeführt werden. So sei es die Aufgabe der Industrie, die Serienherstellung voranzutreiben und das Thema zu bewerben. Die Rolle der Politik sehen die Autoren bei ordnungs- und umweltpolitischen Maßnahmen. Eine hohe Kontinuität an Aktivitäten in Industrie und Politik sei grundlegend für eine erfolgreiche Markteinführung von Brennstoffzellen und Power-to-Gas in der Energiewende.
Die komplette Studie ist auf der Internetseite der e-mobil BW GmbH zu finden: www.e-mobilbw.de.

01.07.2014 | Quelle: e-mobil BW GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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