Deutsche Rohstoffagentur: Kupferversorgung langfristig unkritisch; entscheidender Werkstoff für Photovoltaik und Elektromobilität

Kupferwerkstoffe sind grundlegende Elemente vieler technologischer Errungenschaften. Kein Windrad dreht sich, keine Solarzelle wirkt und kein Elektromobil fährt ohne Kupfer.

Dass sich Deutschland über die Versorgung mit dem Funktionsmetall Kupfer auch langfristig keine Sorgen machen muss, bestätigte die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in einer Diskussionsrunde des Deutschen Kupferinstituts (Düsseldorf). Dabei wurde auch die oft zitierte Falschmeldung korrigiert, die aktuellen Kupfervorräte würden nur noch 40 Jahre ausreichen.

Potenzielle Kupfervorräte wachsen eher
„Ein oft verwandtes, aber an sich falsches Kriterium für die Bemessung der Verfügbarkeit eines Rohstoffs ist die statische Reichweite der Reserven, das Verhältnis aus aktuellen Reserven und der jährlichen Bergwerksförderung, die bei Kupfer durchschnittlich bei rund 40 Jahren liegen. Das heißt aber nicht, dass wir dann kein Kupfer mehr haben – ganz im Gegenteil, die potenziellen Vorräte von Kupfer steigen eher an“, erklärt Maren Liedtke von der DERA.

Erfolgreiche Energiewende ohne Kupfer nicht möglich
„Eine erfolgreiche Energiewende wird ohne Kupfer nicht möglich sein“, ist Dr. Michael Niese von der Wirtschaftsvereinigung Metalle (WVM, Berlin) überzeugt. Das rote Metall sei Voraussetzung für eine effiziente Erzeugung, Verteilung und Nutzung von Strom und Wärme. Kupfer leitet beides hervorragend und ist unverzichtbar für neue Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, Leitungen oder Speicher. Für ein modernes Windkraftwerk mit 5 MW Leistung werden einschließlich des Netzanschlusses bis zu 30 Tonnen Kupfer benötigt.

Kupferressourcen sind noch lange nicht ausgeschöpft
Laut DERA gab es im Jahr 2012 weltweit rund 660 Millionen Tonnen Kupfer-Reserven, also die wirtschaftlich gewinnbaren Anteile an den Vorräten. Letztere belaufen sich heute auf über 3.000 Millionen Tonnen, wie die US-amerikanische United States Geological Survey (kurz USGS) schätzt. Dies berücksichtigt jedoch noch nicht die enormen Mengen an Kupferlagerstätten, die in Tiefseeknollen und massiv-sulfidischen Lagerstätten gefunden wurden. Durch laufende und künftige Explorationsmöglichkeiten werde sich die Zahl der Reserven und bekannten Ressourcen weiter erhöhen, betont die DERA.

Verarbeitende Industrie kann sich auf Kupferversorgung verlassen
„Für uns ist es wichtig, dass sich die verarbeitende Industrie darauf verlassen kann, dass mit Kupfer ein langfristig verfügbarer und nachhaltiger Rohstoff zur Verfügung steht, der seine Berechtigung in technologisch und gesellschaftlich relevanten Produktionsprozessen hat“, sagt der Geschäftsführer des Deutschen Kupferinstituts, Dr. Anton Klassert.
„Wir wollen erreichen, dass Kupfer auch in Zukunft als wichtigster Funktionswerkstoff mit seinem einzigartigen Eigenschaftenprofil und seiner Anwendungsvielfalt weiterhin diese Rolle spielt und den Beitrag zum Wohlstand unserer Gesellschaft leistet, statt diese aufgrund von Missverständnissen und Fehlinterpretationen zu gefährden“, so Klassert.

03.07.2014 | Quelle: Deutsches Kupferinstitut Berufsverband e.V.; Bild: Wikipedia | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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