Photovoltaik-Projektentwickler F&S solar baut erstes Kraftwerk in Großbritannien

Der Photovoltaik-Standort Deutschland hat an Attraktivität eingebüßt. Georg Schmiedel, Geschäftsführer der „F&S solar“ mit Sitz in Euskirchen bei Köln, hat die Entwicklung in Deutschland früh erkannt: „Es war vorauszusehen, dass die hohe Einspeisevergütung für Solarstrom nicht dauerhaft umsetzbar ist.“ Aus diesem Grund habe er sich rechtzeitig um eine Internationalisierung des Unternehmens bemüht.

Neben 25 sich in der Abwicklung befindlichen Projekten in den Niederlanden baut der Photovoltaik-Spezialist aus Nordrhein-Westfalen derzeit den ersten Solarpark im englischen Caddington, einer kleinen Ortschaft im Bezirk Bedfordshire, eine gute Autostunde von London entfernt.

20.000 Photovoltaik-Module können rechnerisch jährlich 1.275 Haushalte mit Solarstrom versorgen
Der Solarpark in Caddington wird eine Leistung von 4,8 Megawatt (MWp) haben. Dazu werden 20.000 Photovoltaik-Module auf einer Fläche von knapp 11 Hektar montiert. Somit können rein rechnerisch jährlich 1.275 Haushalte mit Solarstrom versorgt werden.
„Das Vergütungssystem in England ist zwar etwas komplizierter, Fakt ist aber, dass es eine Vergütung gibt“, berichtet Martin Wagner, leitender Manager für internationale Märkte bei F&S solar. Für Anlagen bis fünf Megawatt gebe es in England derzeit eine Einspeisevergütung von 6,38 Cent pro Kilowattstunde Solarstrom plus Stromabnahmevertrag, so dass mit 13 bis 14 Cent pro Kilowattstunde gerechnet werden könne.
Die Gesamtinvestition beträgt 6,7 Millionen Euro. „Die Finanzierung steht bereits“, so Martin Wagner. Die Nachfrage bei den Investoren sei sehr groß und könne derzeit nicht annähernd bedient werden.

Weltweiter Solar-Boom kommt erst noch
Auch wenn der Energiewende in Deutschland gerade der Schwung genommen wurde, so ist Martin Wagner sich doch sicher, dass der weltweite eigentliche Solar-Boom erst noch kommt. „In einigen sonnenverwöhnten Ländern wird immer noch Rohöl verbrannt, um Strom zu erzeugen, ohne die Wärme, die dabei entsteht, zu nutzen.“ Der Bau von Solarparks sei daher für diese Länder äußerst lukrativ, da sich damit quasi direkt Geld verdienen lasse.
„Weiterhin erzeugen Dieselaggregate derzeit weltweit 40 Gigawatt an Strom. Eine Kopplung mit Solarenergie konnte die Stromerzeugungskosten massiv reduzieren“, so Uwe Czypiorski. Geradezu ideal für eine dezentrale Stromversorgung seien auch Inselstaaten wie etwa Indonesien mit 11.000 Inseln.

Solarenergie wird auch in Deutschland unschlagbar werden
Aber auch in Deutschland sei die Solarenergie noch lange nicht tot. „Spätestens wenn die Kosten für Solarstrom auf die Ebene der Strompreise konventioneller Kohle- oder Gaskraftwerke herabsinken –  was auf jeden Fall geschehen wird – wird die Solarenergie unschlagbar werden“, ist sich Schmiedel sicher.

07.07.2014 | Quelle: F&S solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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