TU München verbessert Lithiumzell-Produktion
Die Anlage steht am Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften (iwb) in Garching im Norden Münchens. Auf 200 Quadratmetern Fläche wollen die Teams aus vier Forschungsprojekten 20 Produktionsschritte und ihre Auswirkungen auf die Leistungsdauer und Lebensfähigkeit der Zellen untersuchen. „Es gilt, die Produktionsverfahren für Batteriezellen zu verbessern und ein besseres Verständnis für die Prozesse zu generieren“, sagte Professor Michael Zäh in der Eröffnungsveranstaltung. Ziel sei es, die Produktion „schneller, effizienter und günstiger“ zu machen, ergänzte sein Kollege Professor Gunther Reinhart. Beide lehren am iwb. In der Anlage werden zunächst Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Zellen (NMC) hergestellt und untersucht. Dieser Zelltyp wird vor allem in Speichersystemen in Elektrofahrzeugen eingesetzt, allerdings auch schon in einigen stationären Batteriespeichern. Ende des Jahres soll weiterhin ein Projekt starten, bei dem Lithium-Eisen-Phosphat (LiFe-PO4)-Zellen untersucht werden. Dieser Zelltyp ist derzeit in PV-Speichersystemen mit Lithium-Batterien vorherrschend. Die Forscher arbeiten mit zwei Bauformen: „hard cases“ – das sind robuste Gehäuse aus Metall -, sowie „pouches“, eine Art von elastischen Beuteln. Beide sind mit den gleichen Elektrolyten befüllt. Ein aktueller Versuch betrifft den Produktionsschritt Konfektionierung. Hier schneiden die Forscher das Elektrodenmaterial mit dem Laser zu, anstatt es wie üblich auszustanzen. „Der Prozess ist schnell, verschleißfrei und formatflexibel“, sagt Zäh. Erste Zelltests mit diesem Material seien „sehr vielversprechend“.Ina Röpcke