USA verhängen neue Strafzölle auf Photovoltaik-Importe aus China und Taiwan; Solar-Verbände kritisieren Entscheidung des Handelsministeriums

Der Solar-Handelsstreit zwischen den USA und China eskaliert: Nun hat das US-Handelsministerium (DOC) weitere Strafzölle auf chinesische Photovoltaik-Module und erstmals auch auf taiwanesische Solarzellen verhängt.

Die Entscheidung wurde am 25.07.2014 bekannt gegeben. Die Antidumping-Zölle liegen zwischen 26,33 % und 58,87 % für PV-Importe aus China und zwischen 27,59 % und 44,18 % für Importe aus Taiwan und gelten ab sofort.

SEIA-Geschäftsführer Resch: Handelsstreit hat schon erheblichen Schaden verursacht
Rhone Resch, Präsident und Geschäftsführer des US-Solarbranchenverbands SEIA hat die Entscheidung unmittelbar kritisiert: „Genug ist genug. Das Handelsministerium verlässt sich weiterhin auf eine viel zu weite Definition der Importe aus China. Das schadet den amerikanischen Verbrauchern und dem Großteil der US-Photovoltaik-Industrie“, so Resch.
„Wir bitten die Regierungen beider Länder inständig, ihren Streit zu beenden und zu verhandeln. Der unnötige Streit hat schon erheblichen Schaden verursacht.“
„SEIA hat den Ball bereits in diese Richtung gespielt, als wir eine Verhandlungslösung vorschlugen und beide Seiten zueinander brachten. Jetzt ist es Zeit, ernsthaft zu verhandeln.“

CASE: Neue Antidumping-Zölle bremsen Wachstum der US-Solarindustrie
„Die heutige Entscheidung ist ein weiteres unnötiges Hindernis für die US-Photovoltaik-Branche. Die Preise für Solar-Produkte werden steigen, und das wird den Ausbau der erneuerbaren Energien bremsen. Wegen dieser Zölle werden bisher machbare Projekte nicht umgesetzt werden, Arbeitskräfte werden entlassen, und Kunden, die Geld mit einer Photovoltaik-Anlage sparen wollten, können nicht davon profitieren“, sagte Jigar Shah, Präsident der Coalition for Affordable Solar Energy (CASE).
„Unsere Mitglieder sind ganz besonders enttäuscht, dass das DOC den Antrag von SolarWorld, den Handelsstreit auf noch mehr Solar-Produkte auszuweiten, weiterhin in Betracht zieht“, so Shah. „Die vorgeschlagene Bandbreite passt auch absolut nicht zu den ursprünglichen Bestimmungen des Ministeriums im Solarzellen-Streit von 2012.“

Präsident Obama soll Beendigung des Streits höchste Priorität einräumen
„Wir fordern die SolarWorld AG auf, mit der US-Photovoltaik-Industrie zusammenzuarbeiten, den Streit zu beenden und eine Win-Win-Lösung zu finden, wie sie SEIA vorgeschlagen hat. Die CASE-Mitglieder, welche die Mehrheit der Branche repräsentieren, fordern eine Lösung, welche die Unsicherheit auf dem Markt beendet und eine weitere Eskalation des Streits verhindert“, so Shah. „Daher bitten wir Präsident Obama, der Beilegung des Solar-Handelsstreits oberste Priorität in seiner Energie-Agenda einzuräumen und beide Parteien an den Verhandlungstisch zu führen.“

28.07.2014 | Quelle: SEIA, CASE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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