Aktiengesellschaften: Windkraft legt zu
Lediglich SolarWorld konnte bei den Aktiengesellschaften im PV-Bereich, die regelmäßig ihre Daten veröffentlichen, ein deutlich positives Ergebnis erzielen. Dies liegt hier allerdings vor allem an der Übernahme der Solarfabriken von Bosch in Arnstadt. Die dadurch bedingten finanztechnischen Sondereffekte wirken sich im Ergebnis aus. SolarWorld konnte allerdings auch die Absatzmengen steigern. Vorstand Frank Asbeck erwartet bis zum Jahresende bei den Mengen ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 40 Prozent. Dies ist auf das Marktwachstum im Ausland zurückzuführen. Da der Konzern aber beim Absatz von Solarstromsystemen schwächelt, wird der für das Jahr 2014 geplante Umsatz von 680 Millionen Euro nach Aussage von Asbeck nicht erreicht werden können. Dagegen waren bei der Solar-Fabrik nach eigener Aussage die wesentlichen Umsatzerlöse auf das Segment Solarstromsysteme zurückzuführen. So konnten die Umsätze gesteigert werden; doch Ergebnis und EBIT erreichten nicht den postiven Bereich. Noch nicht enthalten ist in den Zahlen der Solar-Fabrik die Übernahme einer Produktionsstätte der insolventen Centrosolar AG zum 1. August. Besonders deutlich zeigt sich die weiter angespannte Situation bei der Photovoltaik bei der SMA AG. Auch im ersten Halbjahr musste das Unternehmen im EBIT ein Minus von 62,4 Millionen Euro hinnehmen. Der am 28. Mai geschlossene Vertrag mit der Danfoss A/S über eine strategische Partnerschaft, die auch zur Reduktion von Kosten führen soll, konnte sich in den Halbjahreszahlen (noch) nicht auswirken. SMA setzte aber auch weniger PV-Wechselrichter ab; die verkaufte Leistung sank um 20,6 Prozent auf rund 2 Gigawatt. SMA führt dies vor allem auf die gesunkene Nachfrage in Europa zurück, die die AG offenbar nicht durch andere Märkte ausgleichen konnte. Die Windkraft konnte sich im 1. Halbjahr 2014 über Zuwächse freuen. So steigerten Nordex und PNE Wind ihre Umsätze deutlich; bei PNE wirkt sich hier aber auch die Übernahme der WKN AG aus. Wie der Nordex-Vorstandsvorsitzende Jürgen Zeschky erklärt, habe das Unternehmen in europäischen Märkten zweistelllig zulegen können. Dies sei auch auf die EEG-Novelle zurückzuführen. Die unsicheren Aussichten auf die Novelle habe im ersten Halbjahr in Deutschland zu Rekordinstallationen von 1700 MW im Onshore-Bereich und einem Zuwachs von 60 Prozent geführt; daran sei Nordex mit 139 MW beteiligt gewesen. 90 Prozent des Auftragseingangs entfallen bei Nordex nach eigenen Angaben auf Europa, den Mittleren Osten und Afrika. Martin Billhardt, der Vorstandsvorsitzende der PNE AG, freut sich über die Entwicklung im ersten Halbjahr. Und auch das novellierte EEG werde nicht zur Bremse für die Windkraft in Deutschland werden. (Andreas Witt)