Solarthemen 430. In dem dreijährigen Forschungsprojekt „Kombikraftwerk 2“ haben Unternehmen und Forschungsinstitute unter Leitung des Fraunhofer IWES belegt, dass ein zu 100 Prozent erneuerbar gespeistes Stromsystem in Deutschland stabil zu betreiben wäre.
Als Fazit der Simulationen heißt es im Abschlussbericht: „Die Berechnungsergebnisse der vorliegenden Untersuchungen legen nahe, dass eine sichere und stabile Stromversorgung Deutschlands auf Basis von 100 Prozent erneuerbaren Energiequellen in Zukunft technisch machbar ist, und dass bei einer entsprechenden Anpassung des Systems die hierzulande gewohnt hohe Versorgungsqualität keine Abstriche durch die Energiewende erfahren wird.“ Um dies zu testen, verbanden die Wissenschaftler real existierende Anlagen mit räumlich sehr hoch aufgelösten Simulationen. Der Schlüssel für den Erfolg eines 100-prozentig regenerativen Systems ist nach Darstellung der Forscher eine enge Vernetzung der Anlagen über technische Kommunikationseinrichtungen. Die Nachteile der einzelnen Anlagen, Prognosefehler, Fahrplanabweichungen oder Ausfälle, können durch die Koordination im Verbund aufgefangen werden. So entstehe ein überregionales Zusammenspiel, quasi ein großes Kombikraftwerk aus einer vielzahl kleiner Kombikraftwerke, die ihre Netzdienstleistungen ohne großen externen Steuerungsaufwand verlässlich anbieten. Neben technischen Voraussetzungen müssten dafür aber die Bedingungen für die Marktintegration der erneuerbaren Energien angepasst werden. An dem Projekt haben sich unter Leitung des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) die CUBE-Engineering GmbH, der Deutsche Wetterdienst, die Enercon GmbH, die Ökobit GmbH, die Siemens AG, die SMA Solar Technology AG, die SolarWorld AG, die Agentur für Erneuerbare Energien und das Institut für Elektrische Energieversorgung der Uni Hannover beteiligt. (Guido Bröer)