IHS: Fast die Hälfte der weltweit geplanten Photovoltaik-Projekte mit 132 Gigawatt entfallen auf die USA und China; 3,7 GW in China im Bau

Weltweit befinden sich derzeit Photovoltaik-Projekte mit insgesamt 132 Gigawatt (GW) in verschiedenen Stadien der Entwicklung, berichtet IHS Inc. (Englewood, Colorado, USA). 10 GW davon seien im Bau.

Fast die Hälfte (61 GW) der Pipeline sind Vorhaben in den USA und China. IHS stuft jedoch einen Großteil davon als unausgereift ein und hält es für unwahrscheinlich, dass diese Projekte unter den derzeitigen politischen Rahmenbedingungen umgesetzt werden können.

Weltweit werden derzeit Photovoltaik-Anlagen mit 10 GW gebaut
„Die globale PV-Projektpipeline hat inzwischen ein Volumen von 132 GW, davon werden laut den monatlichen Daten von IHS Technology derzeit 10 GW gebaut. Fast die Hälfte der weltweit geplanten Photovoltaik-Projekte sollen in den USA und China realisiert werden“, sagt die IHS-Analystin Josefin Berg.
Nach den größten beiden Photovoltaik-Märkten folgen Chile und Großbritannien mit Pipelines von 9 bzw. 7 Gigawatt.

Kalifornien nach wie vor der US-Hotspot für sehr große Photovoltaik-Kraftwerke
In den USA werden aktuell PV-Projekte mit 35 GW entwickelt, die meisten davon seit 2011 oder 2012, aber noch ohne Strombezugsvereinbarung (PPA).
IHS geht davon aus, dass Großprojekte, die bis Mitte 2015 noch keine PPA vorweisen, nicht mehr umgesetzt werden können, bevor das ITC-Programm 2016 ausläuft. Kalifornien ist nach wie vor der Hotspot für sehr große Photovoltaik-Kraftwerke. Als das Centinela-Kraftwerk mit einer Nennleistung von 170 MWAC im August in Betrieb ging, erreichte der US-Bundesstaat eine installierte Großkraftwerksleistung (Anlagen über 20 MW) von 3,2 Gigawatt. Genauso viel ist laut IHS in Kalifornien derzeit im Bau.

Photovoltaik-Projekte mit 3,7 GW in China im Bau
Die zweitgrößte PV-Pipeline hat China, was wenig überrascht: 26 GW befinden sich in der Planung, davon 3,7 GW im Bau. Die Pipeline wächst weiter, da chinesische Unternehmen neue Großprojekte planen.

Photovoltaik-Ausbau in China eine nationale Angelegenheit
Erst kürzlich hat Chinas größter Photovoltaik-Systemintegrator, TBEA SunOasis, eine Pipeline von 1,2 GW gemeldet. Im Juli berichtete SunEdison, es wolle über eine Partnerschaft mit Huantai mit Projekten mit 1,7 GW in den chinesischen Markt einsteigen. Abgesehen von solchen spezifischen Partnerschaften bleibt der Photovoltaik-Ausbau in China eine nationale Angelegenheit. Als SunEdison seine Pläne enthüllte, gab First Solar ein geplantes 2-Gigawatt-Projekt nach vier Jahren wieder auf.

Chilenische PV-Projektpipeline mit 9 GW
Nach den großen Märkten fällt besonders Chile auf: Obwohl die installierte Leistung Ende 2013 nur 100 MW betrug, ist die Projektpipeline aktuell 9 GW groß. Das ist eine Herausforderung für die Stromnetze und kann künftige Projekte erschweren. In Chile werden derzeit Solarstrom-Anlagen mit fast 600 MW gebaut, bei ebenso vielen steht der erste Spatenstich bevor.

Britische PV-Projektpipeline auf 7,2 GW gewachsen
Der Netzanschluss ist auch in den sonnigsten Gegenden Großbritanniens, wo die meisten PV-Anlagen stehen, ein Problem geworden. Nun werden Anlagen nicht mehr nur im Südwesten, sondern auch in anderen Landesteilen gebaut.
Die britische PV-Projektpipeline ist inzwischen auf 7,2 GW gewachsen. Die meisten Anlagen sollen noch vor Ablauf der ROC-Förderung im April 2015 fertig werden. IHS rechnet damit, dass zwischen dem dritten Quartal 2014 und Ende März 2015 fast 4 GW installiert werden könnten. Das würde die installierte PV-Leistung in dem Land in nur neun Monaten fast verdoppeln.

05.09.2014 | Quelle: IHS; Bild: Fluor | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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