MeteoGroup: Sommer 2014 hatte keine historische Bedeutung für die Energiewirtschaft; Photovoltaik-Rekord im Juni, viel Windstrom im August

Gefühlt war der Sommer 2014 schwül und gewittrig. Aus meteorologischer Sicht ließ er die für den Energiesektor relevanten längeren extremen Wetterphasen vermissen. Vor allem der meteorologische Preistreiber einer längeren heißen Wetterphase mit fehlendem Kühlwasser, hohem Kühlbedarf und wenig Wind habe für ein auffallendes Energie-Sommerwetter gefehlt, berichtet die MeteoGroup Deutschland GmbH (Berlin) in einer Pressemitteilung.

Das Angebot an erneuerbaren Energien aus Sonne und Wind sei weder auffallend gut noch schlecht gewesen. Das Wasserangebot habe sich auf einem recht hohen Niveau eingespielt.
„Der Sommer 2014 in Deutschland war geprägt vom Wechsel zwischen meist nur kurzen heißen Phasen sowie teils schwül-warmen für Schauer und Gewitter anfälligen Perioden. Auch kühle und nasse Abschnitte – wie etwa im August – waren immer wieder dabei. Gefehlt haben längere trockene Hitzeperioden und somit bei einer durchaus normalen bis guten Einspeisung von erneuerbaren Energien auch die meteorologischen Energiepreistreiber“, sagt Energie-Meteorologe Andreas Gassner.

Photovoltaik-Rekord im heißen Juni
Bereits am Pfingstwochenende 2014 gab es einen kurzen Hitzehöhepunkt von bis zu 38,3° C in Ihringen am Kaiserstuhl. Am 6. Juni wurde mit über 24 GW ein Spitzenwert bei der deutschlandweiten Photovoltaik-Abgabeleistung registriert. Insgesamt war der erste Sommermonat in Deutschland etwas zu warm, zu trocken und sonnenreicher als normal – vor allem im mit viel Photovoltaik bestückten Südwesten. Die Solarstrom-Einspeisung leistete im Juni einen beachtlichen Beitrag zum deutschen Energiemix. Die Windeinspeisung lag dagegen unter den Werten der vergangenen Jahre.

Solar-Einspeisung im Juli gut, aber geringer als im Vorjahr
Zum Monatswechsel stellte sich eine schwül-warme, oft windschwache Wetterlage ein. Nur im Nordosten Deutschlands gab es eine längere sonnige, trockene und warm-heiße Wetterphase. Insgesamt endete der Juli 2014 in Deutschland deutlich zu warm, zu nass und abgesehen vom Südwesten auch zu sonnig. Die Windausbeute im Juli 2014 war mit einzelnen Windereignissen bis knapp 8 GW im langjährigen Vergleich fast normal.
Die häufigen Schauer und Gewitter zusammen mit einzelnen Regenereignissen sorgten nach bereits recht guter Wasserkraftproduktion im Juni dafür, dass die Verfügbarkeit an Strom aus Wasserkraft im Juli spürbar höher war als in den Vorjahren, betonen die Meteorologen. Die Einspeisung an Solar-Energie sei ebenfalls gut gewesen, allerdings um einiges geringer als im Juli 2013.

Viel Wind- und wenig Solarstrom im August
Nach dem 9. August hat sich über Deutschland eine eher zu kühle Witterung mit ersten starken Windereignissen eingestellt. Dies führte zu einer Spitzen-Windeinspeisung von fast 20 GW. Die Einspeisung von Solarstrom habe nur etwa das Niveau vom August 2012 erreicht, so MeteoGroup, obwohl die installierte Photovoltaik-Leistung in den letzten zwei Jahren erheblich gestiegen ist. Die Windeinspeisung fiel im Vergleich zu den vergangenen drei Jahren überdurchschnittlich aus.
„Der Sommer 2014 war alles in allem kein Sommer, der in seiner meteorologischen Auswirkung auf den Energiesektor Geschichte machen sollte“, fasst Andreas Gassner zusammen.

05.09.2014 | Quelle: MeteoGroup Deutschland GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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