80 Wagnerianer können weiterarbeiten

Solarthemen 431. Die niederländische Sanderink-Gruppe hat am vergangenen Wochenende die Kernbereiche der insolventen Wagner & Co Solartechnik GmbH übernommen.

Der Deal, der sich bereits vor zwei Wochen angedeutet hatte (Solarthemen 430), wurde am Montag dieser Woche vom Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner bekannt gegeben. Die Geschäftsbereiche Solarthermie, Photovoltaik und Montage­systeme würden „vollumfänglich“ übernommen und die Marke Wagner Solar werde fortgeführt. Nicht übernommen wird offenbar das Projektierungsgeschäft. 80 von derzeit noch rund 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sollen ihre Arbeitsplätze an den Standorten Cölbe und Kirchhain in Mittelhessen behalten. In besten Zeiten waren bei Wagner an die 400 Leute beschäftigt. Das Unternehmen firmiert innerhalb der Sanderink-Holding jetzt als Wagner Solar GmbH – ohne Co. Die Geschäfte bei Wagner wird künftig Brigitte van Egten führen, die gleichzeitig Geschäftsführerin der Schwesterfirma Dutch Solar Systems (dss) in Enschede bleibt. Als Prokuristen werden ihr der langjährige Produktionsleiter Michael Fina und der frühere Geschäftsführer Andreas Knoch zur Seite stehen. Van Egten hat den Solarthemen erzählt, dass sie künftig mehrere Tage pro Woche in Deutschland arbeiten wolle. Offenbar wurde um die Modalitäten der Übernahme angestrengt verhandelt, denn die eigentlich zum 1. September geplante Übernahme konnte erst mit einwöchiger Verspätung abgeschlossen werden. „Es freut uns sehr, dass wir nach hartem Ringen zu einem so guten Erfolg gekommen sind“, sagte van Egten. Die 1979 aus einer Studenteninitiative gegründete Wagner & Co hatte sich bis zur Insolvenz zu 100 Prozent im Besitz seiner Mitarbeiter befunden. Ob nach der Übernahme von deren Unternehmensanteilen etwas übrig bleiben wird, ließ sich bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe nicht klären. Zunächst seien bei solchen Übernahmefällen nach Insolvenzrecht die Gläubiger zu befriedigen, sagte der Sprecher des Insolvenzverwalters.

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