IHS: In Mittelamerika sollen von 2012 bis 2018 Photovoltaik-Anlagen mit 1,5 Gigawatt installiert werden

Das Interesse von Photovoltaik-Projektentwicklern aus der ganzen Welt richtet sich auf Mittelamerika, weil dort in den sechs Jahren bis 2018 Solarstrom-Anlagen mit der beeindruckenden Gesamtleistung von 1,5 Gigawatt installiert werden sollen, heißt es in einem neuen Bericht von IHS Technology (London, UK).


Allein im Jahr 2014 soll der Photovoltaik-Zubau in Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua und Panama insgesamt 22 Megawatt (MW) betragen, letztes Jahr waren es noch 6 MW. 2015 rechnen die Marktforscher mit einem riesigen Sprung auf 243 MW.

Photovoltaik-Markt soll von 2016–2018 deutlich wachsen
In den folgenden drei Jahren werde der Photovoltaik-Markt in der Region ganz besonders wachsen, so IHS. Von 2016–2018 sollen ganze 81 % des für die Sechs-Jahres-Periode prognostizierten Zubaus stattfinden. IHS geht davon aus, dass von 2012 bis 2018 in Mittelamerika Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1,5 Gigawatt (GW) installiert werden.

Derzeit sind Kraftwerksprojekte mit 1,3 GW in der Pipeline
Die aktuelle Photovoltaik-Kraftwerkspipeline hat einen Umfang von 1,3 Gigawatt. Für die Hälfte der Projekte bestehen bereits Strombezugsvereinbarungen (PPA). Die Pipeline wird voraussichtlich weiter wachsen, da mehrere Ausschreibungen den Markt angekurbelt haben und Entwickler neue Projekte suchen.
Der Anteil der erneuerbaren Energien an der mittelamerikanischen Stromerzeugung sei zwar schon groß, der Photovoltaik-Ausbau jedoch noch minimal, betont IHS.
„Rund 70 Prozent der Stromerzeugung erfolgt mit erneuerbaren Energien, hauptsächlich Wasserkraftwerken“, sagte die Analystin Josefin Berg.
„In den letzten paar Jahren wurde der steigende Strombedarf jedoch mit Öl-, Kohle- und Gaskraftwerken gedeckt, was die Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen wiederum erhöhte. Um dem entgegenzuwirken und schwankende Strompreise in Zukunft zu verhindern, haben die Regierungen damit begonnen, den kontrollierten Ausbau der erneuerbaren Energien zu fördern.“

Photovoltaik-Ausschreibungen lenken Aufmerksamkeit auf die Region
Ein Meilenstein beim Solar-Ausbau war dieses Jahr El Salvadors Photovoltaik-Ausschreibung im Umfang von 94 Megawatt. Ursprünglich waren nur 60 MW vorgesehen, plus Windanlagen mit einer Gesamtleistung von 40 MW. Auch in Ländern wie Guatemala und Honduras hat die Politik sich für mehr Photovoltaik-Großprojekte eingesetzt.

Preiswettbewerb begünstigt Photovoltaik-Großprojekte
Die Regulierungsbehörden in El Salvador, Guatemala und Panama versuchen, über Ausschreibungen günstigen regenerativ erzeugten Strom in den Energiemix einzubringen.
Die Angebotspreise für die drei Projekte, die in El Salvador den Zuschlag erhielten, reichten von 102–123 US-Dollar pro MWh. Projektentwickler bewerben sich hauptsächlich mit Projekten mit einer Nennleistung über 10 MW, so dass die ausgeschriebene Gesamtkapazität in den Händen einiger weniger Unternehmen liegt. Die ausgeschriebenen 94 MW in El Salvador teilten sich drei Unternehmen.
Auch die 85 MW in Guatemala wurden auf drei Projektentwickler verteilt. Panama arbeitet derzeit noch Einzelheiten der für Oktober angesetzten Ausschreibung aus; aber auch hier liegt die durchschnittliche Nennleistung der über 20 zugelassenen Projekte bei 24 MW. Das deutet darauf hin, dass es auch hier nur eine Handvoll Gewinner geben wird. Honduras wird hingegen mehr Projektentwickler engagieren, da hier Projekte mit insgesamt 600 MW ausgeschrieben sind.

Strombedarf könnte Segment der dezentralen Kleinanlagen antreiben
Die Region konzentriert sich indes nicht nur auf Großprojekte, sondern auch auf kleinere Vorhaben. In Gegenden mit häufigen Stromausfällen, die mit teuren Dieselgeneratoren überbrückt werden, wird die Alternative Photovoltaik zunehmend beliebter. In Costa Rica und Honduras wird das Net-Metering (Verrechnung von Stromerzeugung und -bezug) eingeführt, was das Segment der Kleinanlagen antreiben könnte.
„Wir stellen ein wachsendes Interesse an Photovoltaik bei Hotelbesitzern und kleinen Händlern fest“, so Berg.

11.09.2014 | Quelle: IHS | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen