AEE: Erneuerbare Energien sind wichtige Säule des weltweiten Klimaschutzes; Solarenergie und Windkraft kurbeln außerdem Wachstum an

Da die internationalen Verhandlungen zum Klimaschutz schleppend verlaufen, lädt UN-Generalsekretär Ban Ki Moon im Vorfeld der Klimakonferenz (COP20) Staats- und Regierungschefs am 23.09.2014 zu einem Klimagipfel der Vereinten Nationen in New York ein.

Das Beispiel Deutschland zeigt, wie nachhaltig Erneuerbare das Klima schützen können: Die Substitution von fossilen Energieträgern durch Energie aus Sonne, Wind, Geothermie, Wasser und Biomasse habe 2013 rund 148 Millionen Tonnen Treibhausgase (CO2-Äquivalente) vermieden, berichtet die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE, Berlin). 
„Beim Kampf gegen die durch Treibhausgase verursachte Erderwärmung spielt die Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Quellen eine entscheidende Rolle“, sagt AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer.

AEE: In den nächsten 15 Jahren könnte mehr als die Hälfte der weltweiten Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen stammen

Der Mitte September 2014 im Auftrag des UN-Generalsekretärs veröffentlichten Bericht „Better Growth, Better Climate: The New Climate Economy Report“ zeigt, dass der rapide Preisverfall bei Wind- und Solarenergie erneuerbare Energien auch gegenüber Energie aus Kohle konkurrenzfähig macht. So könnte schon in den nächsten 15 Jahren mehr als die Hälfte der weltweiten Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen stammen, betont die AEE.
Aufgrund des technologischen Fortschritts könnten Regierungen und Unternehmen gleichzeitig Wirtschaftswachstum, Klimaschutz und Energieeinsparungen verwirklichen. Investitionen in emissionsarme Technologien brächten nachhaltiges Wachstum und schützten vor negativen Auswirkungen der Erderwärmung, so die Autoren des Berichtes.

Erneuerbare Energien vermeiden schädliche Emissionen
Welche positiven Auswirkungen erneuerbare Energien haben, zeigt das Beispiel Deutschland: Solarenergie, Windenergie und andere erneuerbaren Energiequellen hatten 2013 hierzulande einen Anteil von 12,3 Prozent an der Energieversorgung. Ihr Einsatz spart die Verbrennung fossiler, klimaschädlicher Energieträger ein und reduziert so den Ausstoß von Treibhausgasen.
Im Stromsektor sparten erneuerbare Energien im Berichtsjahr laut AEE knapp 108 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ein, wovon rund 86 Millionen Tonnen auf die Strommenge mit EEG-Vergütung zurückzuführen seien. Durch die Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmesektor seien Treibhausgase in Höhe von weiteren 35 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten vermieden worden. Im Verkehr hätten Biokraftstoffe etwa fünf Millionen Tonnen schädliche Emissionen vermieden.

Reform des Emissionshandels bekommt Schlüsselfunktion
Trotz der positiven Klimaschutzeffekte von erneuerbaren Energien prognostiziert die Beratungsgesellschaft McKinsey in ihrem Anfang September 2014 veröffentlichten Energiewende-Index, dass Deutschland sein für 2020 gesetztes Klimaziel – Reduktion der Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent – verfehlen werde. Denn wegen geringer Preise für Kohlestrom und Emissionszertifikate wachse momentan der Anteil der Braunkohle an der Stromerzeugung.
„Um ausreichende Investitionsanreize für klima- und umweltfreundliche Technologien zu setzen, bedarf es einer schnellen und wirkungsvollen Reform des Emissionshandels“, so Vohrer. Gelänge es, die Kosten von Klimaschäden mithilfe des Emissionshandels zu internalisieren, könnte dieser ein marktwirtschaftliches und kostengünstiges Instrument sein, um Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen anzureizen. Zwar könne er spezifische Technologieförderinstrumente wie das Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) nicht ersetzen, wohl aber sinnvoll ergänzen, um endlich die Emissionen fossiler Energieträger zu deckeln.

Positive Erfahrungen mit erneuerbare Energien am Beispiel China
Die Vorteile erneuerbarer Energien – Klimaschutz, Wertschöpfung, Unabhängigkeit von endlichen Energieträgern – kommen auch in China gut an. Die Volksrepublik, mit 10 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalenten der weltweit größte Treibhausgasemittent, investierte 2013 erstmals mehr in erneuerbare Energien als in Kohlekraftwerke. Die installierte elektrische Leistung von Erneuerbare-Energien-Anlagen beläuft sich in China auf 57 Gigawatt. (Deutschland 2013: 84 GW). Derzeit basieren 70 Prozent der installierten Kraftwerksleistung in China auf fossilen Energieträgern.
 
23.09.2014 | Quelle:  Agentur für Erneuerbare Energien| solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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