ISE: PV-Erträge höher prognostizieren!

Solarthemen 432. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) setzt sich dafür ein, bei Ertrags­prog­nosen für PV-Kraftwerke einen kür­zeren Vergleichszeitraum anzusetzen.

In Deutschland seien die Erträge von PV-Parks systematisch um 5 Prozent unterschätzt worden, weil üblicherweise der Mittelwert für die Globalstrahlung der vergangenen 30 Jahre angesetzt werde. Die Wissenschaftler beobachten in verschiedenen Erdregionen eine langfristige Zu- und Abnahme der Strahlung über Jahrzehnte, die sich noch nicht endgültig erklären lasse, so ISE-Projektleiter Björn Müller: „Wahrscheinlich ist es ein anthropogener Effekt.“ In Deutschland habe die Strahlung seit Mitte der 80er Jahre mehr oder wenige kontinuierlich zugenommen. So sei die Wahrscheinlichkeit, den tatsächlichen Ertrag einer Anlage zu prognostizieren, deutlich höher, wenn man nur den Mittelwert der jeweils letzten 10 Jahre ansetze. Das ISE will dies bei eigenen Ertragsgutachten fortan so praktizieren. Müller fürchtet nicht, dass sich das Institut damit dem Vorwurf riskanter Schönrechnerei von Solarprojekten aussetzen könnte: „Wir wollen einen realistischen Ertrag ermitteln und keinen Wert, der 5 Prozent Sicherheitsabschlag enthält. Das ist Aufgabe der Bank.“

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