Siemens entwickelt Lösungen zur Integration von Elektrofahrzeugen in eine dezentrale Energienetz-Infrastruktur aus erneuerbaren Quellen

Wenn in Zukunft eine große Anzahl von Elektrofahrzeugen versorgt werden muss, gleichzeitig aber eine stabile Stromversorgung in einem Netz mit schwankenden Energiequellen sichergestellt werden soll, sind innovative Ansätze gefragt.

Siemens hat Lösungen zur Integration von Elektrofahrzeugen in eine dezentrale Energienetz-Infrastruktur aus erneuerbaren Quellen entwickelt. Im EU-Forschungsprojekt „Internet of Energy for Electric Mobility“ (IoE) untersuchte das Unternehmen unter anderem Technologien zur Einbindung von Elektrofahrzeugen in das Energiemanagement-System großer Gebäude.
Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten wurden am 24./25.09.2014 auf der European Conference on Nanoelectronics and Embedded Systems for Electric Mobility ecoCity eMotion in Erlangen vorgestellt.

Energiebedarf der Ladeinfrastruktur muss koordiniert werden
Heute agieren Elektroautos – wie auch andere Verbraucher und Kleinproduzenten – völlig unkoordiniert und speisen zu beliebigen Zeiten Strom in das Netz ein oder rufen elektrische Energie aus dem Netz ab. Steigt ihre Zahl weiter, muss der Energiebedarf der Ladeinfrastruktur koordiniert werden, um das Netz stabil zu halten. Experten sehen die Lösung in einem „Internet der Energie“, in dem die Produzenten und Verbraucher die Erzeugung und den Verbrauch elektrischer Energie untereinander abstimmen. Ein solches Netz wird laut Siemens über intelligente Prognose-Systeme verfügen, die für die Vorausberechnung des künftigen Energiebedarfs unter anderem auch Informationen zum erwarteten Verkehr oder der Wettervorhersage einsetzen.

Elektrofahrzeuge als mobile Energiespeicher im Internet der Energie
Um dies zu ermöglichen, sammelt ein Energy Service Provider die Last- und Einspeise-Prognosen der verschiedenen Teilnehmer (Gebäude) einschließlich der Elektrofahrzeuge, um den Gesamtenergiebedarf zu bestimmen und über eine geeignete dynamische Strompreisgestaltung Erzeugung und Verbrauch miteinander in Einklang zu bringen. Die Elektrofahrzeuge könnten dabei als mobile Energiespeicher dienen und zur Stabilisierung des Netzes beitragen.
Informationen zum Zustand des Netzes liefern unter anderem Stromsensoren mit integrierter Power-Line-Kommunikation, die an einer Vielzahl von Stellen in den öffentlichen und privaten Energieverteilnetzen installiert werden. Siemens entwickelte mit Partnern auch hoch effiziente Leistungselektronik – beispielsweise für Schnellladestationen.

Siemens-System steuert die elektrischen Lastflüsse im Gebäude und optimiert über den Stromtarif die Energiekosten
Im Rahmen der Konferenz demonstrierte Siemens auf seinem Forschungsgelände die aktuellen Entwicklungen zum Internet der Energie: die Integration intelligenter Wechsel- und Gleichstrom-Ladestationen in das Energiemanagement-System eines großen Zweckbaus. Das System steuert die elektrischen Lastflüsse im Gebäude und optimiert über den Stromtarif die Energiekosten. Simulationen zeigen, wie der Energiemanager auch die aktuelle Verkehrssituation, also Informationen über die Elektrofahrzeuge, in seine Prognosen mit einbeziehen kann.

04.10.2014 | Quelle: Siemens | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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