Elektrizitätswerke Schönau bereiten bundesweiten Fonds für Klage gegen britische Atomsubventionen vor
Garantierter Abnahmepreis für Hinkley-Atomstrom entspräche etwa dem 10-fachen des aktuellen Preises an der Leipziger Börse
Die französische EDF will am britischen Atomstandort Hinkley Point ein Atomkraftwerk bauen, das sich nur mit exorbitanten Zuschüssen für den Konzern rechne. Die britische Regierung plant dafür einen garantierten Abnahmepreis von 92,50 britischen Pfund pro Megawattstunde (117,00 €/MWh). Mit den beantragten Garantien inklusive Inflationsausgleich stünde laut Berechnungen der Financial Times der Stromabnahmepreis im Jahr 2058 bei 279 £ pro MWH (355 €). Das entspreche etwa dem 10-fachen des aktuellen Preises an der Leipziger Börse, der gegenläufig zu den geplanten britischen Vergütungsentwicklungen seit Jahren kontinuierlich fällt, betonen die EWS.
Die Elektrizitätswerke Schönau haben die EU-Kommissare und die Bundeskanzlerin in einem offenen Brief aufgefordert, sich gegen die Subventionen einzusetzen, die dem Betreiber schon zu Beginn der Förderdauer einen Abnahmepreis garantieren, der mehr als das Doppelte des aktuellen britischen Börsenpreises beträgt.
Präzedenzfall könnte einen Dammbruch auslösen
Nun hätten die Kommissare mit ihrem Votum einen Präzedenzfall geschaffen, der geeignet sei, einen Dammbruch auszulösen. Weitere Neubauprojekte wie die Nuklearbaustellen im finnischen Olkiluoto und dem französischen Flamanville sowie die Wiederbelebung unwirtschaftlicher Großprojekte könnten auf Kosten der Stromkunden vorangetrieben werden, befürchten die EWS.
Die Regierung Österreichs hat bereits angekündigt, gegen die Pro-Atom-Entscheidung vor dem Europäischen Gerichtshof (EUGH) zu klagen. Die EWS Schönau wollen eine Klage aktiv unterstützen und werden einen bundesweiten Klagefonds ins Leben rufen.
09.10.2014 | Quelle: Netzkauf EWS eG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH