Kunststoffkollektoren im Regeleinsatz
Das Projekt bei Oslo wurde im Oktober der Öffentlichkeit präsentiert. Geliefert hat die Solaranlage das norwegische Unternehmen Aventa. Michaela Meir von der Aventa-Forschungsabteilung erklärt, es handele sich hier schon um ein verkäufliches Produkt, das allerdings noch nicht in sehr großen Stückzahlen hergestellt werde. Insofern seien die Kosten des Kollektors vergleichbar mit denen herkömmlicher Produkte. Die eigentliche Ersparnis liege allerdings im Vertrieb und in der leichten Integration in das Gebäude. Das könnten Dachdecker oder Fassadenbauer direkt mit übernehmen, so Meir. Die Betriebstemperatur der Kollektoren liege zwischen 30 und 70 Grad., sagt Meir. Im Falle von Stagnation enthalten die in ein Drain-Back-System eingebunden Kollektoren nur Luft. Ohne Druck könnten die Systeme die dabei erreichten Temperaturen von 150 Grad gut verkraften. Die Häuser im Pilotprojekt haben eine Kollektorfläche von je 14 Quadratmeter und einen Speicher mit 800 Litern. Damit erreichen sie nach Aussage von Meir eine solaren Anteil an der Heizung von rund 60 Prozent. Meir verweist darauf, dass die Häuser sehr gut isoliert seien. Das europäische Forschungsprojekt SCOOP wird vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) koordiniert. Darin befassen sich mehrere Institute und Unternehmen mit der Entwicklung von Kunststoffkollektoren. Der neue Werkstoff wird als Chance gesehen, um die Kosten für solarthermische Anlagen zu senken und die Handhabung zu vereinfachen. Eine Herausforderung liegt dabei in den Temperaturen, die in Solarsystemen erreicht werden. (Andreas Witt)