Willi Balz will Windreich selbst sanieren

Solarthemen 434.Nachdem er wieder selbst Geschäftsführer der finanziell angeschlagenen Windreich AG geworden ist, will deren Gründer Willi Balz über einen Insolvenzplan auch größeren Einfluss auf das gesamte Verfahren zurückgewinnen.

„Ich kämpfe für die 100-Prozent-Quote“, erklärte Balz gegenüber den Solarthemen. Nicht nur die erstrangigen Gläubiger sollen komplett befriedigt werden, auch die Anleihe-Gläubiger sollen ihr Geld zurückerhalten. Um dies zu erreichen, müssen die Windreich-Projekte erfolgreich verkauft werden. Dabei geht es zunächst um den Verkauf von Geschäftsanteilen am Windparkprojekt Global Tech 1, das nach Aussage von Balz mit 400 MW Leistung erfolgreich gestartet sei. Der Ertrag liege sogar höher als von den Gutachtern angenommen. Im nächsten Schritt will Balz MEG 1 realisieren, einen weiteren Windpark mit 4oo MW Leistung, der 45 Kilometer nördlich von Borkum in der Nähe des Testwindparks alpha ventus aufgebaut werden soll. Global Tech 1 sieht Balz als Blaupause für MEG 1. Und die Ausgangsbedingungen mit einem Netzanschluss, geklärten Einspeisetarifen und umfangreichen Garantien durch den Hersteller AREVA seien sehr gut. Skeptisch ist jedoch offenbar Insolvenzverwalter Holger Blümle, der an hohe Erlöse aus dem Verkauf eines Windparks erst glauben will, wenn es konkrete Angebote gibt. Genau diesen Beweis möchte Balz liefern. Er betont, die gute Zusammenarbeit mit Blümle, sieht die defensive Haltung hinsichtlich eines erfolgreichen Verkaufs aber nicht als hilfreich an. Mit dem Insolvenzplan, den Balz Anfang November beim Insolvenzgericht einreichen möchte, will er wieder größere Handlungsspielräume gewinnen, um die Windreich-Projekte weiter entwickeln und ohne Zeitdruck verkaufen zu können. (Andreas Witt)

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