Solarthemen 435. Bis Ende des Jahres hoffen die Branchenverbände BDH und BSW mit dem Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) ein Prüfverfahren abstimmen zu können, mit dem künftig die Anforderung des DIBt für Solarkollektoren mit aufgeklebter Glasabdeckung erfüllt werden können.
Diesen Zeitplan nannte der Sprecher der Branchen-Arbeitsgruppe, Herbert Bechem vom Heizungsbauunternehmen Vaillant, jetzt auf Anfrage der Solarthemen. Der Vorschlag für ein Prüfverfahren, den die Arbeitsgruppe unter Beteiligung von Klebstoffproduzenten und Prüfinstituten entwickelt hat, liege inzwischen auf dem Tisch des DIBt. Seit das Institut vor zwei Jahren in die Bauregelliste B Teil 2 einen Nachweis über die mechanische Festigkeit und Standsicherheit für Flachkollektoren ohne mechnisch gesicherte Frontscheibe als Forderung aufnahm, haben alle Massenhersteller ein Problem. Denn die Bauregellisten sind verbindlich, aber es gibt für die geklebte Verbindung bislang keine Prüfnorm. In der aktuellen Norm EN 12975 Teil 1 ist die Klebeverbindung kein Thema. Für die Hersteller ist das Manko allerdings höchst relevant. Denn bei den meisten heute verkauften Solarkollektoren, zumal bei denjenigen der Marktführer, wird die Frontscheibe automatisch verklebt und nicht mehr zusätzlich – beispielsweise mit einem Aluprofil – mechanisch gesichert. „Unser Ziel ist es, eine Prüfgrundlage zu haben, mit der wir eine Sammelzertifizierung durchführen können“, erläutert Bechem den Arbeitsauftrag. Werde dies erreicht, müsse nicht jeder modifizierte Kollektor die aufwändigen Tests durchlaufen. Allein der beschleunigte Alterungstest für den Klebstoff benötige ein Dreivierteljahr. Das Risiko des normativen Vakuums trügen derzeit die Hersteller, erläutert Bechem. Für die Handwerker und die Kunden sei dies eigentlich kein Problem. Sollte der GAU eintreten und tatsächlich mal eine geklebte Glasscheibe vom Dach rutschen, „dann müsste der Hersteller nachweisen, dass er alles Erdenkliche getan hat, damit die Verklebung hält“.