FVEE-Jahrestagung: Forschung liefert innovative Lösungen für alle Phasen der Energiewende

Die Jahrestagung des ForschungsVerbunds Erneuerbare Energien FVEE) am 6. und 7. November 2014 im Umweltforum Berlin thematisiere die unterschiedlichen Phasen, die unser Energiesystem auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energieversorgung durchläuft.

Unter dem Motto „Forschung für die Energiewende – Phasenübergänge aktiv gestalten“ wurde der proaktive Umgang mit den technologischen, ökonomischen sowie politisch-gesellschaftlichen Herausforderungen der Energiewende durch die Forschung analysiert.

Umbau der Infrastrukturen für die Erzeugung, Verteilung, Wandlung, Speicherung von Strom, Wärme und Kraftstoffen
Die Transformation der Energieversorgung hin zu einem klimafreundlichen, risikoarmen, zuverlässigen und bezahlbaren Energiesystem ist eine notwendige globale Aufgabe. Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Versorgung durchläuft das Energiesystem verschiedene Phasen und muss sich dabei technischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Herausforderungen stellen. Dieser durchgreifende Veränderungsprozess umfasst den Umbau der Infrastrukturen für die Erzeugung, Verteilung, Wandlung, Speicherung von Strom, Wärme und Kraftstoffen sowie deren effiziente Nutzung.
„Das Verständnis der Energiewende als Transformationsprozess mit unterschiedlichen Phasen macht die konkreten Handlungsanforderungen transparent und verbessert die Steuerbarkeit der Gesamtaufgabe“, sagte der wissenschaftliche Leiter der Tagung, Prof. Dr. Manfred Fischedick vom Wuppertal Institut.
Daher stand die Jahrestagung 2014 des ForschungsVerbunds Erneuerbare Energien unter dem Motto „Forschung für die Energiewende – Phasenübergänge aktiv gestalten“.
In zahlreichen Vorträgen und Diskussionsrunden wurden die verschiedenen Entwicklungsphasen des Energiesystems analysiert und die politischen sowie gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für deren Umsetzung untersucht. Dabei wurde gezeigt, wie die Forschung zur Lösung der jeweiligen Herausforderungen beitragen und die Phasenübergänge aktiv mitgestalten kann, um die notwendige Strom-, Wärme- und Mobilitätswende voranzutreiben und technologisch wie ökonomisch sinnvolle Lösungen für den Umbau des Energiesektors bereitzustellen.

Beiträge der Forschung für die verschiedenen Phasen der Energiewende
„Forschung ist die treibende Kraft für die Weiterentwicklung des Energiesystems. Technologische Innovationen, vorangetrieben durch Wissenschaft und Industrie, bilden den Grundstock für die Energiewende“, beschreibt Prof. Fischedick die Rolle der Wissenschaft.
„Denn Transformationsprozesse sind vor allem dann erfolgreich, wenn hinreichende technologische Möglichkeiten verfügbar sind und es gelingt, diese in adäquate institutionelle, soziale und kulturelle Kontexte einzubinden.
Innovative Ideen wirken dabei als Kristallisationskeime für die notwendige Veränderung der bestehenden Strukturen“, so Prof. Fischedick weiter.
Durch die Entwicklung wirtschaftlicher Technologien zur  Nutzung erneuerbarer Energien und eine substantielle Erhöhung der Effizienz in den Energieanwendungen wird die Grundlage für eine nachhaltige Energieversorgung geschaffen. Durch ihre Beiträge zeigen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konkrete Handlungsoptionen auf und unterstützen damit Entscheidungen in Politik und Wirtschaft für die Gestaltung der Energiewende.

Prägnante Ereignisse beschleunigen Entwicklungsphasen
Politische Entscheidungen oder Technologiedurchbrüche markieren dabei oftmals Wendepunkte zwischen den Phasen der Energiewende: Die Einführung des EEG im Jahr 2000 und der „Atomkonsens“ zum Ausstieg aus der Atomenergie beschleunigten den Ausbau der erneuerbaren Energien. 2012 erreichte der Strom aus privaten Photovoltaik-Anlagen in Deutschland die Kostenparität mit dem Haushaltsstrompreis.

Stromgestehungskosten von Photovoltaik- und Windkraftanlagen erstmals unter dem Niveau der Kosten neuer fossiler Kraftwerke
2013 sanken die Stromgestehungskosten von Photovoltaik- und Windkraftanlagen erstmals unter das Niveau der Kosten neuer fossiler Kraftwerke. Und in diesem Jahr haben erneuerbare Energien den größten Anteil im deutschen Strommix übernommen.
Sie werden damit mehr und mehr zur tragenden Säule der Stromversorgung.
„Die Stromwende ist erfolgreich eingeleitet. Als nächstes muss es gelingen, auch neue dynamische Phasen in der Wärme- und in der Verkehrswende anzustoßen“, sagt Prof. Dr. Fischedick. „Insbesondere im Wärmesektor können auch kurzfristig schon wichtige Beiträge erzielt werden, da die hierfür notwendigen Techniken wie Wärmepumpen und Wärmespeicher grundsätzlich zur Verfügung stehen.“

10.11.2014 | Quelle: FVEE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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