Bundesverband Neue Energiewirtschaft präsentiert Konzept für den flexiblen Strommarkt der Zukunft

Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) hat ein Konzept vorgestellt, mit dem sich die Nutzung von Flexibilität auf dem Energiemarkt wettbewerblich und marktnah organisieren lässt.

Regionale Signalgeber sollen dabei anzeigen, in welchem Umfang Flexibilität benötigt wird. Kunden, die ihren Verbrauch steigern oder drosseln, können zum Anbieter dieser Flexibilität werden. Der „bne-Flexmarkt“ sei dabei ein wettbewerblicher Ansatz, um Smart Meter im größeren Umfang im Markt zu nutzen, berichtet der bme in einer Pressemitteilung.

"Mit dem bne-Flexmarkt lassen sich Erzeugung, Verbrauch, Handel und Speicherung intelligent und marktnah einsetzen, um positive Wirkungen für das Stromnetz hervorzurufen", erläutert bne-Vorstand Dieter Ploch.

Flexibilisierung senkt Ausbaubedarf
Die Flexibilisierung ist eines der großen Themen für das Strommarktdesign der Zukunft. Die Herausforderung besteht darin, sie so zu gestalten, dass im besten Falle der Ausbaubedarf sinkt, jedenfalls kein zusätzlicher Druck auf die Netze entsteht. Diese Gefahr besteht laut bme, da etwa bei niedrigen Strompreisen Anbieter von Flexibilität, wie Lastmanagement oder Power-to Heat-Anlagen, zum zusätzlichen Verbrauch angeregt werden. Steht im örtlichen Netz dabei aber nicht genug Kapazität zu Verfügung, könne dieser gleichzeitige Verbrauch dort zu Problemen führen.
"Der bne-Flexmarkt sieht daher ein System von regionalen Signalinfrastrukturen vor, die zusätzlich zum Börsenstrompreis mit einem Tag Vorlauf anzeigen, in welchem Umfang und zu welcher Uhrzeit ein flexibles Verbrauchsverhalten vor Ort notwendig ist", so Ploch.

Das bne-Konzept setzt darauf, in einem ersten Schritt die zersplitterten deutschen Verteilnetze zu regionalen Effizienzclustern zusammenzufassen. "Nur in regionalen Effizienzclustern ausreichender Größe lassen sich die komplexen Aufgaben der Energiewende wirtschaftlich bewerkstelligen", so bne-Geschäftsführer Robert Busch. Die Eigentumsrechte der kommunalen Betreiber blieben dabei unberührt.

Anreize für Anbieter von Flexibilität

Industrie, Haushalts- oder Gewerbekunden, die ihren Verbrauch an die Bedürfnisse im Netz anpassen, sollen in Zukunft von niedrigeren Netzentgelten profitieren. Der bne-Flexmarkt schlägt dafür eine Reform der Netzentgeltsystematik vor. Diese ist aktuell auf einen kontinuierlichen Verbrauch und damit auf eine kontinuierliche Erzeugung ausgerichtet.
"Die zahlreichen schwerfälligen Sonderregeln der alten Energiewelt, wie beispielsweise Vergünstigungen in der Nachtzeit, müssen durch ein echtes Flexibilitätskriterium ‚Energiewende-ready‘ gemacht werden", betont Busch.

Anschub für intelligente Messsysteme

Für die Teilnahme am Flexmarkt sind intelligente Messsysteme (Smart Meter) notwendig, die passgenaue Daten übermitteln und empfangen. Vertriebe können auf deren Basis Geschäftsmodelle entwickeln und ihren Kunden Flexibilitätsprodukte anbieten. "Mit dem bne-Flexmarkt können wir den Nutzen des Einbaus von Smart Metern deutlich steigern und die leidige Kostendiskussion auf einem anderen Niveau führen", erklärt Ploch.

12.12.2014 | Quelle: bne | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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