Pflanzenöltraktoren vom Band

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  Solarthemen 438. Der Landmaschinenhersteller John Deere hat einen ersten praxistauglichen Ackerschlepper vorgestellt, der sowohl mit Diesel wie auch mit verschiedenen naturbe­lasse­nem Pflanzenölen arbeitet.  

Der Motor hält die geltende Abgasnorm 3b ein und ist bereits für die künftige Norm Euro 4 konstruiert. Begrenzt auf Bayern könne dieser Traktor ab sofort bestellt werden, bestätigt John-Deere-Pressesprecher Oliver Neumann. Das Unternehmen wolle die Neuerung allerdings noch nicht sehr hoch hängen, da das Angebot zunächst auf Bayern beschränkt sei. Dort läuft unterstützt durch das bayerische Wirtschaftsministerium jetzt das Förderprojekt RapsTrak200 an, in dem 200 moderne Schlepper mit jeweils bis zu 7500 Euro gefördert werden. Bereits im 100-Schlepper-Programm hatte die Bundesregierung kurz nach der Jahrtausendwende die Umrüstung von Traktoren auf Rapsöl als Feldversuch gefördert. Das Programm wurde allerdings nicht fortgeführt. Im Unterschied zu damals muss der John-Deere-Pflanzenöl-Traktor der neuesten Generation nicht umgerüstet werden. Er wird vom Landwirt direkt bei John Deere bestellt und läuft zusammen mit anderen Maschinen der gleichen Baureihe vom Band. „Es wird ohnehin heute kein einziger Traktor wie der andere produziert. Man hat nur in der laufenden Produktion eine Variante mehr. Der entscheidende Unterschied liegt in der Software“, sagt Michael Stöhr von B.A.U.M. Consult, der als Experte für die regionalökonomischen Wirkungen erneuerbarer Energien an dem vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderten Projekt beteiligt ist. Weitere Projektpartner waren das Technologie- und Förderzentrum (TFZ) in Straubing und die TU Kaiserslautern. In einem Folgeprojekt soll ein Motor entwickelt werden, der vollautomatisch verschiedene Diesel- und Pflanzenöl-Kraftstoffe erkennt und sich daran anpasst.

Text: Guido Bröer
Foto: John Deere

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