BTU Cottbus–Senftenberg entwickelt Alternativen zu konventionellen Kraftwerken; Simulationstool soll Photovoltaik-Kraftwerke optimieren

Der Lehrstuhl Kraftwerkstechnik der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg hat den Zuschlag für ein F+E-Teilvorhaben erhalten, das auf die Entwicklung eines Simulationstools für die wirtschaftliche Optimierung von Photovoltaik-Kraftwerken in hybriden Energieanlagen auf Basis kundenspezifischer Lastprofile abzielt.

Das Vorhaben wird über eine Laufzeit von drei Jahren mit 631.000 Euro durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. Im Mittelpunkt steht die Kombination von Photovoltaik mit Diesel/Gas sowie optional die Ergänzung von Wasserkraft und Windenergie.
Mittels Simulationen sollen dabei Auslegung und unterschiedliche Energietechnologien in Kombinationen untersucht werden. Das Hybrid-Kraftwerk soll wahlweise auf Kapitalrentabilität oder auf Stromerzeugungskosten optimiert werden können. Auf diese Weise werde den verschiedenen Kundengruppen der Investoren und der Betreiber Rechnung getragen.

Neues Einstrahlungsmodell für Solarstrom-Ertragsprognosen
Gleichzeitig wird durch den Lehrstuhl Kraftwerkstechnik ein geeignetes Einstrahlungs- und Photovoltaik-Modulmodell erstellt, welches das Verhalten der vom Unternehmen BELETRIC eingesetzten Solarmodule exakter vorhersagen und valide Ertragsprognosen treffen kann.
Dazu gehört neben der Softwareentwicklung auch die Auswertung vorliegender Kraftwerksdaten und Testsysteme, die Erträge an potenziellen Standorten über eine Jahresfrist messen. Im Ergebnis sollen Solarstrom-Ertragsprognosen erstellt werden, wie sie mit den derzeit erhältlichen Prognosewerkzeugen nicht erreicht werden können.

Photovoltaik-Anlagen sollen alle Aufgaben konventioneller Kraftwerke übernehmen
Als wichtigste technische Neuerung des Forschungsvorhabens soll das „Zukunftskraftwerk PV“ fähig sein, Systemaufgaben im Stromversorgungsnetz zu übernehmen. Diese Aufgabe ist ein Novum in der Photovoltaik-Kraftwerkstechnik, die es sich zum Ziel gesetzt hat, konventionelle Kraftwerke hinsichtlich aller ihrer Aufgaben adäquat zu ersetzen.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert die Entwicklung von neuen Instrumenten zur Sicherung der Energieversorgung bei erhöhter Einspeisung von erneuerbaren Energien in die Versorgungsnetze, insbesondere durch den gekoppelten Betrieb von Photovoltaik-Kraftwerken mit Batteriespeichern und fossilen Erzeugern im Rahmen eines dreijährigen F&E-Verbundvorhabens.
Der Lehrstuhl Kraftwerkstechnik nimmt unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Krautz am nationalen Forschungsverbund mit den Unternehmen Adensis GmbH, BELECTRIC GmbH, GE Energy Power Conversion GmbH, Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, Jurchen Technology GmbH, MTU Friedrichshafen GmbH und Padcon GmbH teil.

06.01.2015 | Quelle: BTU Cottbus–Senftenberg; Bild: BELECTRIC GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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